Von September bis Ende nächsten Jahres wird im Hafen von Triest, für den Ungarn eine Konzession besitzt, der Meeresboden gereinigt. Nach der Reinigung des Geländes wird das Gelände, das ursprünglich vor fünf Jahren gekauft wurde, als ungarischer Seehafen dienen und als Logistikbasis für den Frachtverkehr und das Containermanagement fungieren.
Laut HVGUnter Berufung auf eine Erklärung der Hafenbehörde von Triest werde die Reinigung des Hafengebiets, für das der ungarische Staat eine Konzession besitzt, am 2. September beginnen und voraussichtlich bis zum 31. Dezember 2025 andauern.
Die Behörden haben außerdem Pläne zur Änderung des ungarischen Konzessionsgebiets genehmigt. Die neuen Pläne sehen vor, den Kai zu begradigen und den Pier zu entfernen, der RoRo-Schiffe (Roll-on/Roll-off) aufnimmt. In der Praxis bedeutet diese Änderung, dass der Kai nicht mehr für die Abfertigung von Lastkähnen und Fähren geeignet sein wird. Darüber hinaus wird das ungarische Konzessionsgebiet von 63,200 Quadratmetern auf 60,500 Quadratmeter verkleinert.
Keine Fortschritte bei Ungarns Seehafen in den letzten fünf Jahren
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó und der damalige italienische Innenminister Matteo Salvini kündigten 2019 an, dass Ungarn in der italienischen Stadt Triest einen Hafen und eine Logistikbasis errichten werde. Der Deal um den „Seehafen Ungarns“ wurde Ende 2020 endgültig abgeschlossen.
Damals, Szijjártó sagte, Ungarn habe im Rahmen eines 32-jährigen Konzessionsvertrags ein 300 Hektar großes Grundstück mit 31 Meter Uferlinie im Hafen von Triest für 60 Millionen Euro gekauft. Er betonte, dass „die Vereinbarung den Beginn eines neuen Kapitels in den ungarisch-italienischen Beziehungen markiert, da die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern noch nie so vielversprechend war.“
Technisch gesehen, so betont die HVG, habe Ungarn den Hafen nicht selbst gekauft, sondern lediglich eine bis 2074 gültige Konzession samt dem dahinter liegenden Land erworben.
Laut der italienischen Presse beträgt der Gesamtwert der Investitionen nun 206.4 Millionen Euro, wobei 48.9 Millionen Euro für die Sanierung und Erschließung des Geländes vorgesehen sind und 157.5 Millionen Euro für die Erschließung des angrenzenden ungarischen Staatsgeländes bestimmt sind.
Tatsächlich bedarf das Gebiet des ungarischen Seehafens und des umliegenden Industriegebiets, in dem sich früher eine Ölraffinerie befand, erheblicher Entwicklung und Sanierung. Wie HVG jedoch anmerkt, wurden in den letzten fünf Jahren bei der Entwicklung des Terminals und des ungarischen Seehafens keine wesentlichen Fortschritte erzielt.
Die Projektgesellschaft blieb bisher schweigsam. Auf eine Anfrage von HVG Anfang August erklärte Adria Port Plc.:
„Die Vorbereitungen für den Ausbau des ungarischen Terminals schreiten in zufriedenstellendem Tempo voran. Der Bau der Ufermauer und die Baggerarbeiten können noch in diesem Jahr beginnen. Die Baustelle wurde hierfür bereits übergeben.“
Die Schiffe müssen noch anlegen, aber Adria Port Plc. hat kein Budget
Im letzen August kündigte Transparent berichtete über den Status des ungarischen Seehafens und den Hintergrund von Adria Port Plc. Die Zeitung stellte fest, dass „das für das Projekt gegründete Staatsunternehmen seit 2019 öffentliche Gelder verbrennt.“
Átlátszó betonte, dass das Unternehmen bis 2023 erhebliche Verluste verzeichnet habe und insgesamt 2.75 Millionen Euro im Minus liege. Dennoch mietete Adria Port ab 2023 Büros in Budapest und Triest, gab mehrere Millionen Forint für deren Einrichtung aus und mietete Autos für 2,500 Euro pro Monat. Der CEO des Unternehmens erhielt Berichten zufolge ein Monatsgehalt von rund 5,000 Euro, wobei das Unternehmen auch mehreren Beratern ungenannte Beträge zahlte.
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Quelle: HVG, Átlátszó
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