FOTOS: Budapests legendäre Konditorei geschlossen
Viele Dienstleister können sich die erhöhten Betriebs-, Wartungs- und Zutatenkosten nicht leisten. Das ist einer der Gründe, warum in Budapest eine 130 Jahre alte Konditorei ihre Pforten schließt. Die Konditorei Hauer ist seit fast anderthalb Jahrhunderten der Liebling vieler. Jetzt haben sie mit tiefem Bedauern und großer Traurigkeit angekündigt, dass sie nicht länger offen bleiben können.
Gründe für die Schließung gibt es viele
Aufgrund gestiegener Energie- und Rohstoffkosten, rückläufigem Tourismus und geringer Gästezahlen hat die Konditorei und Café Hauer geschlossen. Das gab die Konditorei am Montagabend auf ihrer Facebook-Seite bekannt.
Dienstleister stehen wie alle anderen heutzutage unter Druck, Index schreibt. Diejenigen, die die Covid-Zeit überstanden und nicht endgültig geschlossen haben, machen sich jetzt Sorgen über erhöhte Gemeinkosten. Und obendrein ist der Rohstoffpreis für eine Konditorei in die Höhe geschossen. Dies, gepaart mit weniger Touristen und den dünneren ungarischen Brieftaschen, hat Hauer zur Schließung gezwungen.
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Die Geschichte der Confiserie Hauer
Das Restaurant wurde 1890 von Nándor Kazilek gegründet, hvg.hu Berichte. Nach seinem Tod sechs Jahre später wurde das damalige Vorstadtrestaurant vom neuen Ehemann seiner Witwe, Rezső Hauer, übernommen. Die Konditorei wuchs dann stetig. Bald war der Laden in der Rákóczi-Straße mit einer Reihe hausgemachter Süßigkeiten gefüllt. Das bekannteste Produkt war jedoch nicht die Schokolade, sondern Rezső Hauers cremiges Gebäck mit Ananas und Schlagsahne.
Wie der Kuchen wurde der Name seines Herstellers zu einem geläufigen Wort. Nach dem Tod von Emil Gerbeaud im Jahr 1920 wurde Hauer zum Ehrenpräsidenten des Budapester Konditoren- und Lebkuchenherstellerverbandes gewählt. 1949 endete die Blütezeit der Familie, die vor dem Krieg über hundert Mitarbeiter beschäftigte. Auch die Hauers wurden vom Verstaatlichungsprozess erfasst. Die Süßwarenfabrik übernahm den Markennamen und den Betrieb und wurde 1956 an die District VIII Catering Company übertragen.
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In den letzten fünf Jahren gab es kein cremiges Gebäck mehr
Obwohl die Atmosphäre des Ortes noch an die glückliche Friedenszeit erinnerte, änderte sich der Name. Es wurde nach dem nahe gelegenen Theater in Erkel umbenannt. Auf dem vergrößerten Portal prangte bis 1970 dieser Firmenname anstelle von Hauer. Nach der Wende durchlief das Lokal mehrere Besitzerwechsel und wurde schließlich 2017 wiedereröffnet, obwohl das cremige Gebäck im Angebot fehlte.
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Quelle: Index.hu, hvg.hu
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