Skandalgeplagter Fidesz-Politiker Szájer meldet sich mit EU-Kritik und neuer Think-Tank-Führung zurück
Nach Jahren des Schweigens nach seinem Skandal in Brüssel im Jahr 2020 ist der ehemalige Fidesz-Europaabgeordnete Szájer József mit einer mutigen Haltung zur Reform der Europäischen Union und einer neuen Rolle als Leiter des kürzlich gegründeten Free Europe Institute in die Öffentlichkeit zurückgekehrt. Das unter der Leitung der Historikerin Mária Schmidt gegründete Institut will laut Szájer eine Vision der europäischen Integration vertreten, die auf nationaler Souveränität und nicht auf Föderalismus basiert.
József Szájer ist zurück, und er hat einen Plan
In seiner offiziellen Erklärung betont Szájer, dass das Institut dem Konzept der „Vereinigten Staaten von Europa“ entgegentreten wolle. Stattdessen plädiere er für ein Modell, bei dem die Mitgliedstaaten ihre Autonomie behalten. Dieser Ansatz stehe im Einklang mit der ungarischen Verfassung. er stellt fest, wonach die EU-Zusammenarbeit die Staaten befähigen sollte, ihre Souveränität gemeinsam auszuüben, anstatt die Kontrolle an zentrale EU-Gremien abzutreten. Szájer ist fest entschlossen, sein Wissen über Verfassungs- und EU-Recht einzusetzen, um diese Mission durch Forschung, Analyse und Beratung zu unterstützen.
Der neu gegründete Thinktank mit seinem kleinen, aber ehrgeizigen Team plant die Umsetzung mehrerer Schlüsselprojekte. Dazu gehören ein detaillierter Entwurf für ein „souveränes Europa“, der vom Fouchet-Plan der 1960er Jahre inspiriert ist, und ein Souveränitätsindex zur Messung der Unabhängigkeit der EU-Länder. Darüber hinaus möchte Szájer eine „Charta der Völkerrechte“ entwerfen, um die derzeitige Charta der EU auszugleichen, die in erster Linie individuelle Rechte schützt.
In einer ausführlichen Analyse veröffentlicht auf Mária Schmidts BlogSzájer weitet seine Kritik aus und stellt die EU als grundlegend undemokratisch und ohne Bezug zu den europäischen Bürgern dar. 24.hu schreibt. Er argumentiert, dass eine Reihe von Krisen in den letzten fünfzehn Jahren die Unfähigkeit der EU offenbart habe, effektiv zu reagieren, und führt dieses Versagen auf „ideologische Vorurteile“ zurück, die die EU von den Bedürfnissen der Bürger abkoppeln. Szájer positioniert die neu gegründete Patriotengruppe – angeführt vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán – als praktikable Alternative, die in der Lage sei, den Kreislauf ineffektiver EU-Politik zu durchbrechen, indem sie sich auf „Demokratie und Freiheit, getragen von den Stimmen der Bürger“ konzentriere.
Szájers Skandal in der Vergangenheit
Szájers Rückkehr ins öffentliche Leben erfolgt fast vier Jahre nach dem Skandal, der seinen Rücktritt erzwang. Im November 2020 nahmen ihn die belgischen Behörden fest, als er vor einer homosexuellen Orgie in Brüssel floh, die gegen den Lockdown verstieß. Später beschrieb er dies als einen kurzen Augenblick der Unachtsamkeit. Trotz anhaltender Spekulationen beharrt Szájer darauf, dass ihm außer einem Verstoß gegen die COVID-19-Beschränkungen keine weiteren Vorwürfe gemacht worden seien, und er bekräftigt seine Absicht, sein Privatleben vor der öffentlichen Kontrolle zu schützen.
Wenn er auf seine Karriere zurückblickt, ist Szájer stolz auf seinen Beitrag zur Unabhängigkeit Ungarns und seine Rolle als einer der ersten Vertreter des Landes im Europäischen Parlament. Die letzten Jahre verbrachte er in stiller Besinnung und der Genesung von einer schweren Krankheit. Er betonte, dass seine zukünftige Arbeit eher intellektueller als politischer Natur sein werde.
Szájers neuer Schwerpunkt, der über das Free Europe Institute erreicht wurde, zeigt sein Engagement für eine Neugestaltung des EU-Diskurses über Souveränität mit der Absicht, substanzielle politische Alternativen zu fördern, die auf nationaler Unabhängigkeit basieren. Mit Beginn dieses neuen Kapitels hat Szájer seine Haltung zur Privatsphäre klargestellt und erklärt, dass er sich nicht mehr auf Fragen im Zusammenhang mit seinem vergangenen Skandal einlassen wird.
Premierminister Orbáns Reaktion auf Szájers Comeback
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán reagierte auf das Wiederauftauchen seines ehemaligen Kollegen. Auf die Frage von Telex Anlässlich der Rückkehr von Szájer sagte Orbáns Sprecher Bertalan Havasi: „Es war an der Zeit“ und fügte hinzu, dass Orbán und Szájer, die seit ihrer Studienzeit befreundet sind, sich regelmäßig treffen.
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3 Kommentare
Ahhh … Ein „Think Tank“ zahlt jetzt sein Gehalt.
Wussten Sie, dass die meisten „Denkfabriken“ eigentlich … NGOs sind???
https://en.wikipedia.org/wiki/Think_tank
Ich frage mich, wer die Stiftung finanziert? Nicht Soros?
Im Grunde drängen er und sein „Institut“ also darauf, Orbán mehr Macht zu geben, damit er die gesamte EU regieren kann. Irgendwie glaube ich nicht, dass die „Patriots Group“ eine praktikable Option zur Stärkung von Demokratie und Freiheit wäre – ganz im Gegenteil.
Hat dieser Mann keine Scham?