Unerwartetes mittelalterliches Kindergrab bei ungarischer Ausgrabung entdeckt
Die größte archäologische Ausgrabung in der Geschichte von Visegrád hat außergewöhnliche Funde zutage gefördert, darunter eine kürzliche Entdeckung am Standort der ehemaligen Franziskanerkirche in der Nähe des Visegráder Königspalastes. Bei der Ausgrabung wurden Dutzende Skelette freigelegt, die wahrscheinlich Mönchen und Zivilisten gehörten und hauptsächlich aus der Zeit zwischen dem frühen 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts stammen.
Eine bemerkenswerte Entdeckung im Kirchenschiff
Archäologen entdeckten eine ungewöhnliche Ansammlung von Gräbern in der Nähe des Altarraums im Kirchenschiff. Hallo Ungar sagte. Was die Ruhestätte eines Erwachsenen zu sein schien, enthüllte unerwartet das Skelett eines Kindes, das in ein Leichentuch gehüllt war und keinen Sarg hatte. Direkt unter dem rechten Oberschenkelknochen des Kindes tauchte der Umriss eines größeren Objekts auf. Nach sorgfältiger Ausgrabung identifizierten die Archäologen dies als ein gut erhaltenes eisernes Vorhängeschloss, typisch für das Design des 16. Jahrhunderts. Außerdem wurde in der Nähe des Schädels des Kindes, nahe dem Mund, ein faustgroßer Stein entdeckt.
Bei einer tieferen Ausgrabung der Grube wurde das Skelett eines Erwachsenen freigelegt, der ohne Sarg begraben war. Es wies Anzeichen schwerer degenerativer Erkrankungen auf, die seine Mobilität erheblich eingeschränkt haben dürften. Interessanterweise wurde am rechten Fuß des Erwachsenen ein zweites Vorhängeschloss gefunden.
Mittelalterlichen Aberglauben aufdecken
Die Anwesenheit dieser Vorhängeschlösser deutet auf den Einfluss mittelalterlichen Aberglaubens hin. Damals glaubte man, Vorhängeschlösser würden die Toten in ihren Gräbern festhalten und verhindern, dass ihre Geister in die Welt der Lebenden zurückkehren. Dieser Glaube war eng mit Legenden über Vampire verknüpft. In Ungarn wurden solche Geister „Nora“ genannt, ein vampirähnliches Wesen, von dem man glaubte, es erwache aus dem Grab eines ungetauften Kindes und sauge dem Schlafenden Blut oder Milch, wodurch es mit der Zeit schwächer werde.
Die beiden Skelette – ein Erwachsener und ein Kind –, die zusammen begraben und mit Vorhängeschlössern gesichert wurden, könnten auf eine Verbindung hindeuten. Wissenschaftler spekulieren, dass sie verwandt gewesen sein könnten und aufgrund möglicher körperlicher oder geistiger Zustände gefürchtet worden sein könnten, was zu Bestattungsmaßnahmen führte, um ihre Rückkehr zu verhindern. Darüber hinaus könnte das Steinfragment in der Nähe des Mundes des Kindes diese Vampirlegende stützen und darauf hinweisen, dass es ursprünglich absichtlich platziert worden sein könnte.
Weitere Forschungen und die Visegrád-Renaissance
Diese Entdeckung ist nur ein Teil des 2021 eingeleiteten Entwicklungsprogramms zur Visegrád-Renaissance. Unter der Leitung von Experten des Nationalen Archäologischen Instituts des Ungarischen Nationalmuseums und des König-Matthias-Museums zielt das Projekt darauf ab, den königlichen Palast und das Burgsystem im Renaissancestil der Ära von König Matthias wiederherzustellen. In den kommenden Jahren werden das Untere Schloss, der Salomonsturm, die Talmauer, der Burggraben und die gesamte Visegráder Zitadelle umfassend restauriert und revitalisiert.
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