Schockierend: Der atemberaubende Anstieg der Immobilienpreise in Ungarn übertrifft den in ganz Europa
Jüngsten Daten zum Wohnungsmarkt zufolge liegt Ungarn beim Hauspreiswachstum in Europa an der Spitze, ein Trend, der sich auch im zweiten Quartal 2024 fortgesetzt hat. Das geografische Muster der Preissteigerungen zeigt eine höhere Wachstumsrate in den östlichen EU-Mitgliedstaaten, während die stabilen, hohen Preise in Westeuropa vergleichsweise weniger gestiegen sind. Diese Divergenz spiegelt teilweise die Stabilisierung der zuvor niedrigeren Preise im Osten wider, was zu einer stärkeren Konvergenz auf dem Wohnungsmarkt führt.
Eurostat-Daten zeigen, dass Ungarn im letzten Jahrzehnt besonders starke Preissteigerungen erlebt hat. Unter den mittel- und osteuropäischen Ländern war der Anstieg bemerkenswert – fast 200 Prozent – ungefähr doppelt so hoch wie im zweithöchsten Land der Region, Litauen, das einen Anstieg von 134 Prozent verzeichnete. Laut TelexDamit liegt Ungarn beim Immobilienpreiswachstum nicht nur in der Region, sondern in der gesamten EU an der Spitze.
Dieser Boom spiegelt mehr als nur die Marktdynamik wider; er unterstreicht auch Ungarns Status als begehrter Investitionsstandort. Ausländische und inländische Investoren interessieren sich zunehmend für ungarische Immobilien, da sie diese aufgrund der Kombination aus schneller Wertsteigerung und günstigen Steuerstrukturen als vielversprechende langfristige Investition betrachten.
Wohnkostenbelastungen und wirtschaftliche Ungleichheiten
Steigende Immobilienwerte mögen zwar ein positiver Wirtschaftsindikator sein, doch die Schattenseite ist, dass die Erschwinglichkeit von Wohnraum für viele Ungarn zu einem ernsthaften Problem geworden ist. Für Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen stellen die Wohnkosten mittlerweile eine erhebliche finanzielle Belastung dar, vergleichbar mit dem Niveau in Westeuropa. Ungarische Haushalte geben beispielsweise einen zunehmenden Anteil ihres Einkommens für Wohnraum aus und nähern sich damit dem Ausgabenmuster wohlhabenderer Länder wie Deutschland und der Tschechischen Republik an, wo fast die Hälfte des monatlichen Einkommens für Wohnraum aufgewendet werden kann.
Anders als in Westeuropa, wo höhere Einkommen und stärkere soziale Sicherungssysteme die Auswirkungen steigender Wohnkosten abfedern können, sind viele Ungarn diesem finanziellen Druck jedoch mit vergleichsweise bescheidenen Einkommen ausgesetzt. Das mittlere Einkommen in Ungarn ist nach wie vor deutlich niedriger als in Westeuropa, wodurch selbst vergleichbare Ausgaben für Wohnen als weitaus belastender empfunden werden.
Einkommensunterschiede zwischen West- und Osteuropa
Obwohl die Ausgaben für Wohnraum in Ungarn mittlerweile denen westlicher Länder nahe kommen, bestehen weiterhin erhebliche Einkommensunterschiede. Die mittleren Einkommen in westeuropäischen Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Beneluxstaaten sind mehr als doppelt so hoch wie in Ungarn, selbst wenn sie kaufkraftbereinigt sind. Obwohl diese Länder also einen ähnlichen Anteil des Einkommens für Wohnraum aufwenden, ist ihr Lebensstandard dort weitaus höher.
Die steigenden Immobilienpreise in Ungarn unterstreichen die wachsende Ungleichheit auf dem EU-Wohnungsmarkt. Während die östlichen Länder bei den Immobilienwerten aufholen, steigen die Löhne nicht im gleichen Maße, was zu einem Druck auf die Lebenshaltungskosten führt. Dieser Trend bedeutet, dass das Wohnen in Ungarn zu einer größeren Belastung wird als in Westeuropa, wo die Einkommen viel höher sind und die Auswirkungen steigender Wohnkosten weniger stark zu spüren sind.
Die Daten zeigen, dass die Hauspreise in Ungarn im letzten Jahrzehnt deutlich stärker gestiegen sind als im EU-Durchschnitt, wodurch sich die Preislücke zwischen West- und Osteuropa deutlich verringert hat. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt sind die ungarischen Löhne jedoch nach wie vor niedrig, sodass die Wohnkosten für ungarische Haushalte eine größere Belastung darstellen als in Westeuropa, wo die Löhne viel höher sind.
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