Ungarische Zentralbank hält Zinssätze aufrecht, da die Mehrheit geopolitische und Marktrisiken anführt
Mihály Patai, stellvertretender Gouverneur der Ungarischen Nationalbank (NBH), war das einzige Mitglied des Währungsrats der Zentralbank, das bei einer monatlichen Sitzung im November für eine Zinssenkung stimmte, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht.
Acht der neun Ratsmitglieder stimmten bei der Sitzung am 6.50. November dafür, den Basiszinssatz bei 19 Prozent zu belassen. Hufe stimmte für eine Senkung um 25 Basispunkte.
„Die Entscheidungsträger betonten, dass geopolitische Spannungen, volatile Entwicklungen auf den Finanzmärkten und die Risiken für die Inflationsaussichten eine weitere Pause bei der Senkung der Zinssätze rechtfertigen“, heißt es in dem Protokoll.
Die Mitglieder betonten, dass die Stimmung auf den internationalen Finanzmärkten seit der geldpolitischen Sitzung im Oktober volatil gewesen sei und dass die Risikoaversion gegenüber den Schwellenmärkten parallel zur Aufwertung des Dollars zugenommen habe.
Die Mitglieder waren sich darin einig, dass die Stabilität der Finanzmärkte auch weiterhin „ein zentraler Faktor“ für die Preisstabilität sei.
Bei der Erörterung der Entwicklung der Inlandsinflation kam der Rat zu dem Schluss, dass der Verbraucherpreisindex zwar leicht angestiegen sei, im Oktober jedoch unter den Erwartungen geblieben sei, was auf ein nachlassendes Preiswachstum bei marktbestimmten Dienstleistungen zurückzuführen sei.
Auf Grundlage der realwirtschaftlichen Entwicklung, der Inflationsaussichten und der Einschätzung des Risikoumfelds gelangten die Mitglieder zu dem Schluss, dass das gedämpfte Wirtschaftswachstum in Ungarn größtenteils auf Faktoren wie schwache Ergebnisse in der Landwirtschaft oder gedämpfte Auslandsaktivität zurückzuführen sei, die außerhalb des Einflussbereichs der Geldpolitik lägen.
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