Flughafen Budapest wieder in ungarischer Hand: Wie geht es weiter mit Ungarns wichtigstem Drehkreuz?

Nach fast zwei Jahrzehnten in ausländischer Hand ist der Flughafen Budapest wieder in ungarische Hand zurückgekehrt. Nach langwierigen Verhandlungen wurde im Juni 2024 ein Deal abgeschlossen, bei dem der ungarische Staat einen Anteil von 80 % erwirbt, während der französische Betreiber Vinci Airports die restlichen 20 % hält. Der Kaufpreis belief sich auf insgesamt 3.1 Milliarden Euro, zuzüglich 1.44 Milliarden Euro an refinanzierten Krediten.

Kritisierte strategische Investitionen

Während einige den Zeitpunkt dieses Großkaufs aufgrund von Haushaltsbeschränkungen in Frage stellten, führte die Regierung strategische Gründe für die Rückerlangung des Eigentums an. Portfolio schreibtDie Übernahme wurde teilweise durch den Verkauf staatseigener Vermögenswerte finanziert, darunter Anteile an der Erste Bank Hungary und Yettel Magyarország. Zusätzliche Mittel kamen aus Krediten von Entwicklungsbanken und Haushaltsumschichtungen.

Budapester Flughafen
Foto: bud.hu

Wirtschaftsminister Márton Nagy stellte klar, dass der Staat als finanzieller und strategischer Investor auftreten und den Flughafenbetrieb Vinci überlassen werde, das weltweit über 70 Flughäfen verwaltet. Ziel der Partnerschaft ist es, den Flughafen zu einem regionalen und globalen Spitzenreiter zu entwickeln.

Rekordverdächtiges Wachstum und bahnbrechende Pläne

Der Flughafen Budapest hat sich von der Pandemie stark erholt und im Jahr 2024 einen monatlichen Passagierrekord verzeichnet. Bereits im Oktober übertraf das Passagieraufkommen das Niveau von 2023. Zum Jahresende wird die Gesamtzahl voraussichtlich über 17 Millionen Reisende betragen und damit den Rekord von 2019 vor der Pandemie übertreffen. Auch die Rentabilität ist sprunghaft gestiegen: Der Umsatz erreichte 2023 337 Millionen Euro, ein Anstieg von 22 % gegenüber dem Vorjahr.

fracht am flughafen budapest
Foto: www.bud.hu

Die Flughafenleitung prognostiziert weiteres Wachstum und strebt bis 20 2030 Millionen und bis 25 2040 Millionen Passagiere an. Der Ausbau der Langstreckenflüge, insbesondere nach China, hat bereits begonnen: Fluggesellschaften wie China Southern, Shanghai Airlines und Hainan Airlines haben neue Routen hinzugefügt.

Terminal 3 und Infrastruktur-Upgrades

Pläne für das lang erwartete Terminal 3 sind jetzt im Gange, wobei die Vorarbeiten, einschließlich der Erdarbeiten, bereits im Gange sind. Das Terminal soll innerhalb von acht Jahren fertiggestellt sein, zusammen mit Verbesserungen der umgebenden Infrastruktur. Dazu gehören verbesserte Zufahrtsstraßen, erweiterte Parkmöglichkeiten und die lange diskutierte Bahnanbindung zum Flughafen.

Budapester Flughafen, Terminal 3 (Kopie)
Máté Lóga, Staatssekretär für Wirtschaftsstrategie, Industrie, Finanzmittel und makroökonomische Analyse / Vorstandsvorsitzender des Budapester Flughafens und Francois Berisot, CEO des Budapester Flughafens. Foto: Budapest Airport/bud.hu

Die Regierung betrachtet den Flughafen als strategischen Knotenpunkt für die Verbindung von westlichem und östlichem Kapital und Technologie. Ihr Ziel ist es, den Flughafen Budapest nicht nur zum besten in der Region, sondern auch zu einem der weltweit führenden Luftverkehrsknotenpunkte zu machen.

Vision für die Zukunft

Die ungarische Regierung möchte in Zusammenarbeit mit Vinci den Flughafen Budapest als wichtigen Akteur im globalen Flugverkehr positionieren und seine Infrastruktur, das Passagiererlebnis und die internationalen Verbindungen verbessern. Mit einer Mischung aus öffentlichen und privaten Investitionen soll der Flughafen zu einem Eckpfeiler der wirtschaftlichen und technologischen Integration Ungarns in die Welt werden.

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2 Kommentare

  1. Wenn Ungarn an eine Haushaltsgrenze stößt und dringend Geld braucht, wird der Flughafen zu einem Schnäppchenpreis an Lorincz Meszaros oder Orbans Schwiegersohn Istvan Tiborcz verkauft und in den Fidesz-Medien als „strategischer Schachzug“ beworben. Es wird zweimal stündlich Flüge nach Russland und China geben.

  2. Wichtig ist lediglich, dass die ungarischen Flughäfen in ungarischer Hand und unter ungarischer Gerichtsbarkeit sind.

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