Ausbürgerung: Ungarn strömen nach Österreich

Neue österreichische Arbeitsmarktdaten wurden veröffentlicht. Auffallend ist, dass Österreich seinen Bedarf an ausländischen Arbeitskräften hauptsächlich aus zwei Quellen generiert. Das eine ist Deutschland mit 83 Millionen Einwohnern, das andere Ungarn mit knapp 10 Millionen Einwohnern.
Die österreichischen Sozialversicherungsträger haben die aktuelle Januar-Statistik über ausländische Arbeitnehmer in Österreich veröffentlicht. Világgazdaság berichtet. Es ist wichtig zu beachten, dass die Österreichische Sozialversicherung zählt nur gemeldete Vollzeitbeschäftigte.
Die Daten zeigen, dass im ersten Monat des Jahres 2024 insgesamt 980,567 Ausländer auf dem österreichischen Arbeitsmarkt tätig waren. Dies ist eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass Österreich rund 9.1 Millionen Einwohner hat. Das bedeutet, dass jede neunte Person im Land eine ausländische Staatsangehörigkeit hat.
Im vergangenen Januar waren es lediglich 948,013. Damit ist die Zahl der Österreicher unter den registrierten internationalen Arbeitskräften innerhalb eines Jahres um rund 3.5 % gestiegen.
Ungarische Arbeitskräfte in Österreich

Auffallend ist, dass Österreich seinen ausländischen Arbeitskräftebedarf hauptsächlich aus zwei Quellen generiert: Deutschland (mit 83 Millionen Einwohnern) und Ungarn (mit knapp 10 Millionen Einwohnern). Derzeit sind in Österreich 127,170 deutsche Arbeitnehmer beschäftigt. Direkt dahinter liegen Ungarn mit 124,820 Menschen. Das bedeute, dass Ungarn mit achtmal weniger Einwohnern genauso viele Arbeitskräfte nach Österreich stelle wie Deutschland, schreibt Világgazdaság.
Vergleicht man die 124,820 ungarischen Arbeitnehmer mit der Gesamtzahl der in Österreich registrierten Ausländer, so ist jeder achte von ihnen ungarischer Staatsbürger. Dies ist nicht verwunderlich, da es zahlreiche Beispiele dafür gibt, dass Headhunting-Firmen ungarische Arbeitskräfte speziell für Jobs in Österreich rekrutieren.
Die Januar-Zahlen sind aus Sicht des ungarischen Arbeitsmarktes eher ungünstig, da sie zeigen, dass innerhalb eines Monats von Dezember bis Januar 1,788 Ungarn in Österreich einer Arbeit nachgingen.
Zum Gesamtbild gehört auch die Tatsache, dass zwischen August und November letzten Jahres rund 8,000 Ungarn Österreich verlassen haben. Während sich bis zum letzten Sommermonat noch 126,656 Personen in Österreich aufhielten, waren es bis zum Ende des Herbstes nur noch 118,930.
Können die Ungarn zurück in die Heimat gelockt werden?
Es ist immer schwer vorherzusagen, aber aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre und der Saisonalität des österreichischen Arbeitsmarktes ist zu erwarten, dass die Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn in den kommenden Monaten weiter steigen wird. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass sie bis zum Frühjahr die größte ausländische Arbeitskräftegemeinschaft im Nachbarland bilden (vor den Deutschen).
Laut Világgazdaság hätten diese Arbeitskräfte reichlich Platz in der ungarischen Wirtschaft, die mit einem gravierenden Arbeitskräftemangel konfrontiert ist. Attila Gazsi, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Unternehmer- und Arbeitgeberverbandes (VOSZ), sagte Portfolio Anfang Februar sagte er, dass „der Schlüssel zur Steigerung der Dynamik des Arbeitsmarktes darin besteht, ungarische Arbeitnehmer, die im Ausland arbeiten, nach Hause zu locken“.
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