Ausländische Arbeitnehmer in Ungarns Bausektor: Arbeiten ohne Genehmigung unter chaotischen Bedingungen?
Trotz erheblicher Investitionen in Ungarns Bausektor stehen die einheimischen Unternehmen vor Herausforderungen. Ausländische Investoren bringen nicht nur ihre eigenen Generalunternehmer und Subunternehmer mit, sondern importieren auch ausländische Arbeitskräfte und Rohstoffe aus ihren Heimatländern. Diese Situation wirft Zweifel hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Beschäftigung vieler ausländischer Arbeitnehmer im Land auf.
Laut Zoltán László, Vizepräsident der Vasas-Gewerkschaft, einer der größten Gewerkschaften Ungarns, die Arbeitnehmer in der Schwerindustrie, im Maschinenbau und in der Automobilindustrie vertritt, wurden einige Bauprojekte aufgrund von Rohstoffknappheit aus China gestoppt. Diese Unternehmen waren nicht in der Lage, diese Materialien vor Ort zu beschaffen, und Kontrollen dieser Praktiken fanden bemerkenswert selten statt, wie berichtet wurde 24.hu..
Er betonte auch, dass einige ausländische Arbeiter ohne ordnungsgemäße Genehmigung nach Ungarn einreisen und unter Bedingungen arbeiten, die möglicherweise nicht den gesetzlichen Standards entsprechen, insbesondere bei großen Projekten, die von asiatischen Investoren finanziert werden. László hat beobachtet, dass auf Baustellen mit großen, bewachten Containerstädten oft Arbeiter untergebracht sind, die sich offenbar illegal im Land aufhalten. Trotz seiner Versuche, bei den örtlichen Arbeitsbehörden Informationen über diese Arbeiter einzuholen, hat er keine zufriedenstellenden Antworten erhalten.
Dieses Muster lässt darauf schließen, dass derartige Praktiken weit verbreitet sein könnten. Obwohl die Gewerkschaft nur begrenzten direkten Kontakt zu diesen ausländischen Arbeitnehmern hat und das Management keine Einzelheiten preisgibt, ist László überzeugt, dass die Beschäftigung dieser Arbeitnehmer nicht gesetzeskonform ist.
Die legale Methode zur grenzüberschreitenden Entsendung von Arbeitnehmern innerhalb einer Unternehmensgruppe ist die so genannte unternehmensinterne Entsendungsgenehmigung. Diese Genehmigung ermöglicht es Drittstaatsangehörigen, unter bestimmten Bedingungen in Ungarn zu arbeiten, wenn sie einen Arbeitsvertrag mit dem ausländischen Unternehmen haben und von diesem bezahlt werden. Dieses Verfahren wird häufig verwendet, um qualifizierte oder tertiär ausgebildete Arbeitnehmer nach Europa zu entsenden und sicherzustellen, dass ihre Aufgaben ihren Qualifikationen entsprechen. Experten bestätigen, dass dieser Prozess eine solide rechtliche Grundlage hat.
Probleme mit importierten Materialien und Genehmigungen für ausländische Arbeitnehmer?

Darüber hinaus importieren viele ausländische Unternehmen alle ihre Rohstoffe aus ihren Heimatländern, beispielsweise China. So kam es beispielsweise bei einigen Projekten zu Verzögerungen, weil die Unternehmen bestimmte Materialien nicht vor Ort beschaffen konnten und auf Importe warten mussten. Diese Praxis wird trotz der daraus resultierenden Ineffizienzen und höheren Kosten fortgesetzt.
Die Gründe für die ausschließliche Verwendung ausländischer Ausrüstung und Materialien scheinen auf internen Unternehmensrichtlinien zu beruhen, möglicherweise um Gelder ins Land zurückzuführen. Dies führt zwar häufig zu Arbeitsunterbrechungen und Ineffizienzen, steht aber im Einklang mit den Unternehmensregeln, wie der Experte anmerkt.
Der Zustrom ausländischer Investitionen in Ungarns Bausektor hat erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht, darunter fragwürdige Arbeitspraktiken und die Abhängigkeit von importierten Materialien. Zwar gibt es einen Rechtsrahmen für unternehmensinterne Transfers, doch seine Durchsetzung und Anwendung bereitet den einheimischen Arbeitnehmern und Behörden weiterhin Sorgen.
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