Neue Forschung: Warum wir Fremden mehr vertrauen, wenn wir auf derselben Veranstaltung betrunken sind

Eine neue Studie der Corvinus-Universität Budapest zeigt, dass Trinken und Betrunkensein dazu führen, dass man anderen mehr vertraut, wenn man ein Erlebnis teilt.   

Professor Giuseppe Attanasi von der Corvinus-Universität und seine Kollegen befragten mehr als 1800 Besucher eines großen Musikfestivals und maßen den Alkoholkonsum mithilfe eines Atemalkoholtests und der selbst wahrgenommenen Trunkenheit. Sie maßen auch verschiedene Arten von Vertrauen: Vertrauen in andere im Allgemeinen, Vertrauen in diejenigen, die an einem gemeinsamen Erlebnis teilnahmen (andere Festivalbesucher) und Vertrauen in Trinker bei derselben Veranstaltung.

Das Ergebnisse zeigen ein positiver und signifikanter Zusammenhang zwischen Alkoholintoxikation und Vertrauen gegenüber anderen Veranstaltungsteilnehmern und Trinkern, jedoch kein Zusammenhang zwischen Alkoholintoxikation und Vertrauen gegenüber anderen im Allgemeinen.

Tatsächlich nimmt das allgemeine Vertrauen ab, wenn die Person glaubt, dass andere betrunken sind. dachte von betrunkenen Menschen umgeben zu sein, mindert das Vertrauen im Allgemeinen.

„Diese Forschungsergebnisse sprechen für eine Art endogene Gruppenbildung, bei der die Trinker den anderen Teilnehmern vertrauen und die anderen Trinker ihnen mehr vertrauen, da sie alle Teil einer gemeinsamen Veranstaltung sind, bei der der Alkoholkonsum weitgehend akzeptiert und fast schon als Norm angesehen wird“, sagt Professor Attanasi.

„Ich trinke nicht so viel wie die anderen, das ist einfach Gruppenzwang“ 

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Die meisten Teilnehmer glauben auch, dass sie weniger trinken als andere Festivalbesucher. Da Alkoholkonsum dazu beiträgt, dass eine Person jemandem mehr vertraut, der ebenfalls trinkt (und angesichts ihrer Überzeugung mehr trinkt als sie selbst), kann dies als Akzeptanz eines solchen Gruppenverhaltens angesehen werden. Wenn Alkoholkonsum als Zeichen der Zugehörigkeit zur gleichen Gruppe wahrgenommen wird, könnte dies erklären, warum das Vertrauen gegenüber anderen Trinkern höher ist, erklären die Forscher.

betrunkener Corvinus
Quelle: Corvinus-Universität

Dass Alkoholmissbrauch eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, ist bereits hinlänglich bekannt. Diese Erkenntnisse liefern jedoch wichtige Einblicke in die Auswirkungen des geselligen Beisammenseins beim Trinken auf das Verhalten.

Diese Erkenntnisse wurden erstmals veröffentlicht im Dezember 2024 im Journal of Behavioral and Experimental Economics.

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Ausgewähltes Bild: depositphotos.com

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