Neues Usbekistan: Politische Reformen und Parlamentswahlen – 2024

Moderne Wirtschafts- und Demokratiesysteme zielen darauf ab, individuelle Rechte und Freiheiten zu wahren. Es ist allgemein anerkannt, dass es kein Einheitsmodell für Demokratie gibt; die Entwicklung muss an die einzigartigen Umstände jedes Landes angepasst werden.

  1. Neues Usbekistan: Demokratische Reformen und Menschenrechte

Vor einem Jahr schrieb Usbekistan Geschichte, als es in einem landesweiten Referendum eine überarbeitete Verfassung annahm und damit die Grundlagen des neuen Usbekistans festigte. Verfassungsänderungen priorisieren individuelle Rechte und verbessern deren Schutz erheblich. Hellomagyar.hu Analyse sagte.

Im Einklang mit dieser neuen Verfassung werden verschiedene Gesetze geändert und neue eingeführt, die sich auf die Staatsführung, die Legislative und Institutionen wie die Zentrale Wahlkommission auswirken. Usbekistan hat sich verpflichtet, die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen, geleitet vom UN-Prinzip „Niemanden zurücklassen“.

Die laufenden demokratischen Reformen sind unumkehrbar geworden. Chancengleichheit, Menschenrechte und ein verbesserter Wohlstand für die Bürger stehen dabei im Vordergrund. Zu den wichtigsten Komponenten der Strategie „Usbekistan 2030“ gehören:

– Schutz der Menschenrechte

– Rahmenbedingungen für individuelles Potenzial schaffen

– Armutsbekämpfung und Wohlstandssteigerung

– Stärkung der Zivilgesellschaft

– Korruptionsbekämpfung und Förderung der Nachhaltigkeit

Usbekistan arbeitet aktiv mit UN-Gremien und internationalen Organisationen zusammen, um die Menschenrechte zu fördern. Insbesondere wurden der UN-Generalversammlung elf Resolutionen vorgelegt, von denen allein vier im Jahr 11 verabschiedet wurden.

Hochrangige Besucher, darunter UN-Generalsekretär António Guterres und mehrere UN-Menschenrechtskommissare, besuchten Usbekistan, um sich einen Überblick über die Menschenrechtslage und die laufenden Reformen zu verschaffen. Zwischen 2021 und 2023 war Usbekistan Mitglied des UN-Menschenrechtsrats und wurde erstmals in mehrere andere UN-Gremien gewählt.

Die nationale Menschenrechtsstrategie ist in Arbeit und konzentriert sich auf die Gleichstellung der Geschlechter, die Meinungsfreiheit und den Kampf gegen Folter. Es werden wichtige Schritte unternommen, um die Rechte der Frauen zu schützen und Stereotypen zu beseitigen. Demokratische Rechtsgrundsätze wie die „Miranda-Rechte“ und die „Habeas Corpus“-Regelung sind nun in der Verfassung verankert.

  1. Parlamentswahlen: Eine neue Phase der demokratischen Entwicklung

Wahlen sind in einer Demokratie ein wichtiger Maßstab und ermöglichen es den Bürgern, ihren politischen Willen auszudrücken. Im Jahr 2024 werden in etwa 70 Ländern, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren, wichtige Wahlen abgehalten, darunter auch die Parlamentswahlen in Usbekistan am 27. Oktober 2024.

Nach den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2023, die politische Reife und breite Unterstützung für Reformen zeigten, werden die bevorstehenden Parlamentswahlen dem Parlament gemäß der neuen Verfassung Macht verleihen. Außerdem finden lokale Wahlen für verschiedene Vertretungskörperschaften statt.

Diese Wahlen sind besonders bedeutsam, da sie in einem neu gestalteten soziopolitischen Umfeld stattfinden. Große Reformen haben das Land modernisiert, die Rolle des Parlaments und der politischen Parteien gestärkt und gleichzeitig die Wahlprozesse verbessert. Die Wahlen basieren auf allgemeinem, gleichem und direktem Wahlrecht mit geheimer Abstimmung.

In der geänderten Verfassung ist festgelegt, dass nur Bürgern das Wahlrecht entzogen werden kann, die als geschäftsunfähig gelten oder wegen schwerer Verbrechen im Gefängnis sitzen. Damit werden unnötige Hürden für die Wahlbeteiligung beseitigt.

  1. Innovationen in Wahlgesetzgebung und Wahlprozess

Die bevorstehenden Parlamentswahlen werden aus mehreren Gründen bemerkenswert sein:

  1. **Gemischtes Wahlsystem**: Zum ersten Mal werden bei den Wahlen zur gesetzgebenden Kammer Mehrheitswahl und Verhältniswahl kombiniert. Die Wähler wählen 75 Abgeordnete direkt, während weitere 75 über Parteilisten bestimmt werden. Damit die Parteien vertreten sind, müssen sie mindestens 7 % der Stimmen erhalten.
  2. Digitalisierung. Die Wahlkommissionen werden ihre Abläufe vollständig digitalisieren, sodass etwa 60 Arten von Interaktionen elektronisch über das Informationssystem „E-saylov“ ablaufen können. Dies wird die Verfahren rationalisieren und die Bürokratie minimieren.
  3. Verfeinerte Gesetzgebung: Die Wahlgesetze wurden an fortgeschrittene demokratische Standards angepasst und ein neues System ständiger Wahlgremien unter der Leitung der Zentralen Wahlkommission eingeführt.
  4. Pluralistische Stimmenauszählung: Kandidaten können nun durch eine relative Stimmenmehrheit gewählt werden, Stichwahlen sind damit nicht mehr nötig.
  5. Erhöhte Vertretung von Frauen: Die politischen Parteien müssen nun dafür sorgen, dass mindestens 40 Prozent ihrer Kandidaten Frauen sind (zuvor waren es 30 Prozent).

Bei den Wahlen im Oktober werden 150 Abgeordnete der gesetzgebenden Kammer und 208 Gemeinderäte gewählt. Derzeit läuft ein aktiver Wahlkampf, wobei die politischen Parteien ethische Regeln einhalten, um faire Vorgehensweisen zu gewährleisten.

Es werden rund 30,000 Kandidaten, 120,000 Mitglieder der Wahlkommission und über 1,000 internationale Beobachter erwartet, darunter eine bedeutende OSZE-Mission. Darüber hinaus werden 56 Wahllokale in 39 Ländern in Betrieb sein.

Diese Wahlen sind ein Beispiel für demokratische Regierungsführung in Usbekistan und von entscheidender Bedeutung für die Verwirklichung des Rechts der Bürger, sich gemäß nationalen und internationalen Standards am demokratischen Prozess zu beteiligen. 

Ein Kommentar

  1. Seit 2016 hat Usbekistan einige wichtige Menschenrechtsreformen durchgeführt. Der Einsatz von Kindern und Zwangsarbeitern bei der Baumwollernte wurde verboten. Ist das nicht eine Verbesserung? Zahlreiche politische Gefangene wurden seit 2016 freigelassen (super!). Leider wird es nicht viel besser, wenn man Folgendes vom deutschen Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung liest: „Es gibt immer noch keine parlamentarische Opposition – alle im Parlament vertretenen politischen Parteien gelten als regierungsnah. Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellten Defizite bei Grundrechten und Unregelmäßigkeiten im Abstimmungsprozess sowohl bei den Präsidentschafts- als auch bei den Parlamentswahlen fest.“ UND Folgendes, das Ungarn ziemlich ähnelt: „Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit bleiben eingeschränkt. Kritische Berichterstattung findet sich vor allem in den sozialen Medien. Immer wieder sind Journalisten und Blogger Einschüchterungsversuchen und staatlicher Repression ausgesetzt. Der Zugang zum Internet ist staatlich reguliert.
    Ein Bereich, in dem es an Rechtsstaatlichkeit mangelt, ist die Justiz des Landes, die nicht unabhängig arbeitet. Gerichtsurteile sind häufig politisch motiviert und bestehende Rechtsvorschriften werden oft nicht durchgesetzt.“ Man muss schon naiv sein, um den oberflächlichen Artikel von HelloMagyar als eine Art Beweis dafür zu betrachten, dass Usbekistan tatsächlich der demokratischen Welt beigetreten ist, aber es gibt einige Fortschritte.
    https://www.bmz.de/en/countries/uzbekistan/political-situation-56044

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