Anregende Freiluftausstellung über die sowjetische Belagerung des Budapester Burgbergs im Zweiten Weltkrieg eröffnet – FOTOS

Es ist fast achtzig Jahre her, dass die Realität der Budapester zum Albtraum wurde, nachdem Ungarns Hauptstadt zur Festung erklärt wurde. Die von der Burgpolizei und dem Dokumentationszentrum des Ungarischen Museums für Architektur und historische Denkmäler organisierte Freiluftausstellung „Zwölf Wochen in der Hölle – Die Belagerung Budapests auf dem Burgberg“ erinnert an die Belagerung der Hauptstadt. Die kostenlose Freiluftausstellung auf der Rampe zum Gloriett im Burggartenbasar ist vom 13. Februar bis Ende März geöffnet.
Die Belagerung Budapests Ende 1944 und Anfang 1945 hatte schwerwiegende Folgen für die Einwohner der Stadt. Fast 800,000 Menschen waren im Belagerungsring gefangen und mussten in Luftschutzbunkern Schutz suchen, um dem ständigen Bombardement und Artillerieangriffen zu entgehen.
Das Burgviertel war besonders anfällig für Angriffe, da hier das deutsche Verteidigungszentrum eingerichtet war. Tausende Zivilisten suchten Zuflucht in den unterirdischen Räumen des Königspalastes oder im Höhlen- und Kellersystem des Burgbergs. Die Gas- und Stromversorgung war unterbrochen und überall gab es kein Trinkwasser. Es dauerte mehr als fünfzig Tage, bis die Stadt unter sowjetische Kontrolle fiel. Die versteckte Bevölkerung kämpfte angesichts von Leben und Tod ums Überleben. Selbst nach dem Ende der Belagerung am 13. Februar 1945 lebten viele Menschen in Kellern, wenn sie ihr Zuhause verloren oder die Gewalt sowjetischer Soldaten fürchteten: Für sie war es von Weihnachten bis Ostern die Hölle.

Über die Belagerung konnte jahrzehntelang niemand sprechen
Die Belagerung war für die Gesellschaft lange Zeit ein ungelöstes Trauma, da die offizielle Geschichtsschreibung die Schrecken des Krieges nicht erwähnte. Erst nach dem Fall des Kommunismus im Jahr 1990 begann man, die Geschichte der Belagerung öffentlich zu erzählen. Die gemeinsame Ausstellung der Burgpolizei und des Ungarischen Architekturmuseums und des Dokumentationszentrums für Denkmalschutz fängt das architektonische Erbe der Stadt und das Leid ihrer Bewohner ein. Sie soll die heutigen Generationen an die Schrecken des Krieges erinnern.

Die Fotos der Ruinen und der ersten Phasen des Wiederaufbaus erinnern an die Zerstörungen des Krieges, während die Tagebücher und Erinnerungen an die Schrecken dieser Zeit erinnern. Während der Belagerung von 1944–45 erlitten viele Gebäude im Burgviertel schwere, aber keine tödlichen Schäden. Trotzdem beschlossen die damaligen Behörden aus ideologischen Gründen, alle oder einen Teil der Gebäude abzureißen. Ziel des Nationalen Hauszmann-Programms ist es, die Gebäude des Budaer Burgviertels wieder in ihrer früheren Pracht aus der Zeit um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts zu erneuern.
Open-Air-Ausstellung bleibt bis Ende März geöffnet
Die Ausstellung umfasst 10 freistehende, beleuchtete Installationen mit insgesamt 20 Tafeln, die zeigen, wie die Bewohner die Luftangriffe erlebten, versuchten, ihre Toten zu begraben und ums Überleben kämpften. Die Open-Air-Ausstellung „Zwölf Wochen in der Hölle – Die Belagerung Budapests auf dem Burgberg“ ist vom 13. Februar bis Ende März geöffnet.

Zur Ausstellung sind mehrere Begleitprogramme geplant. Der Historiker Dr. Mihály Nánay wird anhand von Bildern und Erinnerungen den Alltag, die Hintergründe und die Auswirkungen der Belagerung Budapests während des Zweiten Weltkriegs darstellen. Die Belagerung Budapests, eine museumspädagogische Aktivität für Schüler der 9. bis 12. Klasse, gibt Schülern einen Einblick in den Alltag während der Belagerung: wie Weihnachten 1944 verbracht wurde oder wo sich die Bewohner des Burgviertels während der Luftangriffe versteckten. Sie können sich für die Begleitprogramme über die Website des Castle Garden Bazaar anmelden.
Für Besucher, die das heutige Gesicht der auf den Ausstellungstischen gezeigten Orte kennenlernen möchten, ist außerdem am Informationspunkt des Gardepalastes eine kostenlose Kartenbeilage mit dem Titel „Damals und heute“ erhältlich.

Auf den Ausstellungstischen liegen sämtliche Texte in englischer Sprache aus, zudem ist dort ein QR-Code zu finden, mit dem Besucher den genauen Aufnahmeort des Fotos im Budaer Burgviertel identifizieren können.
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