Revolut bringt nach 5-monatiger Sperre eine wichtige Funktion in seine App in Ungarn zurück

Ungarische Revolut-Nutzer können ihre zuvor eingefrorenen Kryptowährungsbestände wieder verkaufen. Dies ist die erste große Lockerung der Beschränkungen, seit das Unternehmen im Sommer die meisten seiner Krypto-Dienste in dem Land ausgesetzt hat. Obwohl die Option zum Verkauf nun sowohl auf Revolut als auch auf der Handelsplattform Revolut X wiederhergestellt ist, können die Nutzer immer noch keine neuen Token kaufen.
Fünf Monate lang eingefrorene Gelder
Anfang Juli stellte Revolut seine Krypto-Dienstleistungen für ungarische Kunden abrupt ein, nachdem neue nationale Vorschriften in Kraft getreten waren, die eine spezielle Lizenz für den Handel mit Kryptowährungen erfordern. Zunächst konnten die Nutzer noch ihre bestehenden Token verkaufen, aber diese Option wurde schnell wieder zurückgezogen, als das Unternehmen die Beschränkungen verschärfte.
Während Überweisungen auf externe Geldbörsen für bestimmte größere Kryptowährungen weiterhin möglich waren, wurden viele kleinere Token vollständig gesperrt. Laut dem Fintech-Experten Ádám Kovács, der im Sommer 600 Nutzer befragte, dürfte der Wert der eingefrorenen Krypto-Vermögenswerte in Ungarn Hunderte von Millionen Forint betragen.
EU-Lizenz erhalten, aber Ungarn bleibt außen vor
Am 23. Oktober gab Revolut bekannt, dass seine zypriotische Tochtergesellschaft Revolut Digital Assets Europe Ltd. eine MiCA-Lizenz von der zypriotischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde erhalten hat. Diese Genehmigung ermöglicht es dem Unternehmen, Krypto-Dienstleistungen im Einklang mit den EU-Vorschriften in allen 30 EWR-Ländern zu betreiben.
An mehreren europäischen Märkten wurde der Kryptohandel Ende Oktober wieder aufgenommen, aber Ungarn blieb davon ausgeschlossen, was darauf hindeutet, dass die lokalen Regulierungsprozesse noch nicht abgeschlossen sind.

Dezember bringt teilweise Erleichterung
Der Durchbruch für ungarische Nutzer kam am 6. Dezember, als Revolut in aller Stille die Option reaktivierte, zuvor gehaltene Token zu verkaufen. Das Unternehmen bestätigte auch, dass Krypto-Abhebungen auf externe Wallets weiterhin möglich sind.
Die Änderung ist eine lang erwartete Erleichterung für Kunden, deren Guthaben monatelang feststeckte, zumal sich die globalen Kryptomärkte seit ihren Höchstständen im Sommer deutlich abgekühlt haben und viele Anleger Verluste hinnehmen mussten, die sie nicht vermeiden konnten.
Die wichtigste Einschränkung bleibt jedoch bestehen: Der Kauf neuer Kryptowährungen ist für ungarische Kunden weiterhin verboten. Branchenbeobachter sagen, dass dies darauf hindeutet, dass hinter den Kulissen noch nicht alle regulatorischen Anforderungen vollständig geklärt sind.
Weitere Änderungen für ungarische Kunden stehen bevor
Neben den Krypto-Diensten bereitet Revolut einen weiteren wichtigen Schritt in seiner ungarischen Expansion vor. Nachdem das Unternehmen am 23. Oktober die erforderlichen Genehmigungen erhalten hat, wird es seine ungarische Bankfiliale eröffnen. Das bedeutet, dass in naher Zukunft fast zwei Millionen lokale Kunden ihre Gehälter direkt auf ein inländisches Revolut-Konto erhalten können.

