Suleiman der Prächtige: Das Herz des großen Sultans in Ungarn wiederentdeckt

Der Name Süleyman I., auch bekannt als Süleyman der Prächtige, ist untrennbar mit einem der wichtigsten historischen Ereignisse Ungarns verbunden: der Schlacht von Szigetvár im Jahr 1566. Diese Auseinandersetzung markierte sowohl einen bedeutenden Sieg der Osmanen als auch das Ende des außergewöhnlichen Lebens des Sultans.

Obwohl die Schlacht letztlich die osmanische Vorherrschaft in der Region festigte, wurde Suleimans Tod geheim gehalten, um die Moral seiner Truppen zu bewahren. Laut DiványSeine inneren Organe wurden auf ungarischem Boden in der Nähe des Dorfes Turbék begraben, während sein Körper später nach Istanbul überführt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte geriet der Ort seines Grabes in Vergessenheit, bis moderne Forscher ihn wiederentdeckten – eine ergreifende Erinnerung an die verflochtene Geschichte Ungarns und des Osmanischen Reiches.

Süleyman der Prächtige Ungarische Geschichte
Quelle: Wikimedia Comms / Autor: Unbekannter Autor

Die Herrschaft von Suleiman dem Prächtigen

Suleiman bestieg den Thron mit nur 26 Jahren und verlor keine Zeit, seine Macht zu behaupten. Seine Feldzüge waren geradezu transformativ und veränderten die politische und kulturelle Landschaft dreier Kontinente. Zu seinen ersten Eroberungen zählten Nándorfehérvár (das heutige Belgrad) und die Insel Rhodos, gefolgt von überwältigenden Siegen im gesamten Nahen Osten.

Auf See beherrschte die osmanische Flotte unter seinem Kommando das Mittelmeer und das Rote Meer und siegte vor allem in der Schlacht von Preveza gegen die vereinten Streitkräfte Venedigs und Spaniens. Neben militärischem Ruhm war Suleimans Ära eine Ära künstlerischer und intellektueller Blüte, die oft als das „klassische Zeitalter“ der osmanischen Kultur bezeichnet wird. Seine Förderung von Architektur, Literatur und Kunst hinterließ ein Erbe, das weit über das Schlachtfeld hinausreichte.

Süleyman der Prächtige Ungarische Geschichte
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Suleiman starb während der Belagerung von Szigetvár im Alter von 72 Jahren, wahrscheinlich aufgrund einer Krankheit. Sein Tod, der kurz vor dem Sieg eintrat, wurde bis zum Ende der Schlacht geheim gehalten. Während sein Körper in Istanbul bestattet wurde, wurden sein Herz und andere innere Organe in Ungarn beerdigt, wo ihm zu Ehren ein Türbe (Mausoleum) und eine Moschee errichtet wurden.

Mit der Zeit verfielen diese Bauwerke und ihr Standort geriet in Vergessenheit, bis ein Stich aus dem 17. Jahrhundert modernen Historikern Hinweise zu ihrer Lokalisierung lieferte. Diese Wiederentdeckung ist zu einem Symbol der vielschichtigen und komplexen Beziehung zwischen den beiden Nationen geworden.

Ein Sultan – Zwei Perspektiven

Suleimans Erbe nimmt, je nachdem, auf welcher Seite der Geschichte man steht, ganz unterschiedliche Färbungen an. Für die Ungarn weckt sein Name Erinnerungen an verheerende Kriege, den Verlust der Souveränität und anderthalb Jahrhunderte osmanischer Besatzung. Er gilt als das Gesicht einer Ära, die von Streit und Unterwerfung geprägt war. Die Türken hingegen schätzen ihn als den Architekten des goldenen Zeitalters des Osmanischen Reichs. Unter seiner Herrschaft erreichte das Reich seinen Höhepunkt, erlangte internationales Ansehen und wurde zu einer gewaltigen Macht, die sich von Mitteleuropa bis zur arabischen Halbinsel erstreckte.

Die türkische Besetzung Ungarns und Suleimans Rolle dabei hinterließen unauslöschliche Spuren im ungarischen Geschichtsbewusstsein. Werke wie Die Mondfinsternis (Egri Csillagok) schildern diese Ära anschaulich und fangen die Widerstandskraft des ungarischen Volkes und die Herausforderungen des Lebens unter osmanischer Herrschaft ein. Suleimans Geschichte ist eine Geschichte der Gegensätze: ein Eroberer, dessen militärischer Ehrgeiz Grenzen neu formte, und ein Staatsmann, dessen Reformen und Mäzenatentum sein Reich vergrößerten. Bis heute ist sein Name in die gemeinsame Geschichte Ungarns und der Türkei eingraviert, ein Zeugnis einer Zeit, als die Schicksale zweier Nationen im Schatten eines außergewöhnlichen Führers kollidierten.

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