Schaut euch das “ungarische Tschernobyl” an!

In der Nähe von Veszprém steht auf einem isolierten Privatgrundstück Szentkirályszabadja, oder wie die Einheimischen es nennen, die Geisterstadt, besser bekannt als “ungarisches Tschernobyl”, die Stadt stand die letzten drei Jahrzehnte leer.
Trotz des Namens gibt es hier keine Strahlung, der Name spiegelt meist die Aufgabe des Ortes wider Szentkirályszabadja war früher eine riesige sowjetische Baracke, die bereits in den 1960er Jahren für russische und ukrainische Soldaten gebaut wurde. Es gab allerlei Luxus für die hier stationierten Soldaten und ihre Familien Der geschäftige Militärkomplex beherbergte rund siebentausend Seelen.

Neben den fünfstöckigen Tafelhäusern befanden sich ein Theater, ein Kino, ein Geschäft, eine Kneipe, ein Postamt, ein Kindergarten und eine komplette Kleinstadt, die alle im typisch sowjetischen Stil erbaut wurden und auf die Bedürfnisse der Soldaten zugeschnitten waren.

Natürlich durften kaum bis gar keine Menschen durch die Türen des Komplexes gehen, offensichtlich begannen die Einheimischen und die Soldaten mit ihren Waren wie Alkohol, Tabak und sogar farbigem Fernsehen zu handeln, was damals als riesiger Luxus galt Das mag ein Faktor gewesen sein, der zu den üppigen Lebensbedingungen der Kaserne von Szentkirályszabadja beigetragen hat.

Im Gegensatz zu Tschernobyl gab es hier bei der Evakuierung keine Eile, es gab keine radioaktive Explosion, sondern nur die Auflösung der Sowjetunion Die Demobilisierung und der Abzug der sowjetischen Soldaten erfolgten schrittweise und gemächlich, deshalb hat keines der Gebäude Kinderspielzeug oder Küchengeräte, die Menschen nahmen, was sie brauchten, und gingen.

Bis 1990 war die Kaserne fast komplett geleert, bis 1996 vom ungarischen Staat bewacht, danach stand sie zur Disposition, und packten sie, von der Ausstattung der Wohnungen ist nicht mehr viel übrig, alles aus Holz oder Eisen ist weg Meist sind es nur noch Graffiti an den Wänden und Häusern, die von der Natur zurückerobert werden, deshalb stehen die Kasernen seit 1996 verlassen da, fallen allmählich in den Verfall, heutzutage werden sie meist als Airsoft – oder Paintball-Wettbewerbe genutzt.
Trotzdem ergeben die leeren Häuser ein unheimliches Bild, egal bei welchem Wetter oder zu welcher Tageszeit man sie sich anschaut.

