Zwei ungarische Professoren in der renommiertesten Streichzeitschrift der Welt, der Zeitschrift The STRAD

Die Ausgaben des Violinprofessors Márta Ábrahám von der Franz-Liszt-Akademie und des Komponisten Barnabás Dukay wagen sich nicht ganz in die Sphäre exotischer Überzeugungen, auf die Tully Potter bei ihrer Untersuchung von Bachs Ciaccona gestoßen ist, aber sie verbinden die Fugen spirituell mit großen christlichen Festen mit Untertiteln, die keinen Ursprung in Bach haben.
Robin Stowell schrieb eine Analyse der Werke der beiden ungarischen Professoren in der renommierten Zeitschrift Der STRAD.
Neben Bachs gut dokumentierter Verwertung der Numerologie und dem ‘goldenen Verhältnis’ kommentieren die redaktionellen Einleitungen (auf Englisch und Ungarisch) eine breite Palette von Symbolik, die seinen Werken innewohnt, und ziehen einige Schlussfolgerungen, die rundum umstritten sein werden.
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Der Untertitel dieser geplanten dreibändigen Reihe, „Vom Chaos zur Ordnung’, bezieht sich auf die Organisation von Bachs komplexer, einstufiger Polyphonie mittels eines diskreten visuellen Ansatzes. Anstatt traditionelle analytische Terminologie zu verwenden, betrachten die Herausgeber Fuge als „ein duales System’, das einen „Themenbereich’ und einen „Interludiumbereich’ umfasst.

Foto: Judit Hévizi
Die Verwendung der farbigen Notation durch die ungarischen Professoren zur Lokalisierung der einzelnen Stimmen der Fugen zeigt deutlich sowohl die hierarchische Anordnung von Bachs Stimmenschrift als auch die gesamten architektonischen Details. Ihre Analyse scheint zwar eigenwillig, aber fundiert genug zu sein, indem sie die Fugen zerlegt, um ein klareres Verständnis der oft dichten Polyphonie zu erreichen, damit Geiger sie in ihren Darbietungen kohärent und überzeugend rekonstruieren können.
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Weitere Aufklärung bieten ihre Annotation von Themen in ‘Thematische Bereiche’ mit römischen Ziffern und denen in ‘Zwischenbereiche’ mit arabischen Zahlen.
Anders als die Ciaccona-Publikation enthalten diese Ausgaben keine Begleit-CD mit Auftritten von Ábrahám. Allerdings haben die Herausgeber und Verlage Fragen der Präsentation offensichtlich sorgfältig geprüft, oft unter Berücksichtigung praktischer Aspekte der Aufführung. Die Partitur beispielsweise ist in vier dreiseitigen Spreads entsprechend den sieben Abschnitten der Analyse der Herausgeber angelegt; Der Grund für die Einführung eines konventionell paginierten A4-Querformats ist jedoch nicht klar ersichtlich.

Die gedruckten Musiktexte bieten zweifellos eine klare visuelle Darstellung des strukturellen Rahmens und der inneren Details jeder Fuge, demonstrieren auf bewundernswerte Weise ihre Kohärenz und erleichtern die Wertschätzung und das Verständnis potenzieller Interpreten für Bachs Kompositionsprozesse.
Die vollständige Rezension von Robin Stowell können Sie unter lesen Der STRAD.

