Ungarn erhält innerhalb von anderthalb Wochen eine russische Impfstoffprobe
Ungarn werde innerhalb von anderthalb Wochen eine Probe des russischen Coronavirus-Impfstoffs erhalten, sagte Außenminister Péter Szijjártó am Mittwoch dem öffentlich-rechtlichen Sender M1.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Russlands Impfstoff, Sputnik V, zu 92 Prozent wirksam ist, sagte der MinisterDas sind gute Nachrichten für Ungarn, sagte er und bemerkte, dass die Regierung in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf des Impfstoffs sei.
Proben des Impfstoffs sollen innerhalb von anderthalb Wochen nach Ungarn geliefert werden, wo sie dann Labortests unterzogen werden, sagte Szijjártó.
Eine kleine Menge des Impfstoffs werde nächsten Monat für klinische Studien in Ungarn eintreffen, bevor in der zweiten Januarhälfte größere Mengen importiert würden, sagte er.
Ungarn und Russland hätten sich am Mittwoch darauf geeinigt, dass Russland bis Donnerstagabend die für die Zulassung des Impfstoffs erforderlichen Unterlagen zusammenstellen und Ungarn zusenden werde, sagte Szijjártó.
Er sagte, Ungarn könne bereits am Mittwoch eine befristete 6-monatige Einfuhrregelung für Notsituationen erlassen.
Szijjártó sagte außerdem, dass er Gespräche mit Russlands Industrie- und Handelsminister führen werde. An dem Treffen werde auch ein ungarischer Impfstoffhersteller teilnehmen, sagte er. Das Unternehmen erfülle das Sicherheitsniveau, das für die Herstellung des Covid-19-Impfstoffs erforderlich wäre, prüfe aber noch, ob es die Produktion des Impfstoffs übernehmen könne, sagte der Minister.
“Wir könnten bis Mitte oder Ende nächster Woche eine Antwort haben”, fügte er hinzu.
Szijjártó sagte, wenn ein Land in der Lage wäre, einen Impfstoff herzustellen, wäre es nicht der Gnade anderer ausgeliefert.
Die Regierung sei weiterhin bestrebt, Coronavirus-Impfstoffe aus möglichst vielen Quellen zu beschaffen, um die Sicherheit des ungarischen Volkes zu gewährleisten, sagte er.
Szijjártó, der seit neun Tagen in Quarantäne ist, sagte, er habe alle typischen Symptome von Covid-19 mit Ausnahme von Lungenentzündung und Fieber erlebt. Der Minister sagte, es gehe ihm in letzter Zeit besser, er vermisse jedoch seine Familie.