Hun-ungarische Verbindung bald bewiesen werden?

Die Vorstellung, dass Ungarn mit den Hunnen verbunden sind, gibt es schon lange, obwohl sie nie endgültig bewiesen wurde, tauchen immer wieder Versuche auf, Beweise zu finden. Manche fragen sich jedoch, ob es um wahres wissenschaftliches Interesse geht oder eher einer politischen Agenda dient.

Nach HVG, Erwähnungen einer möglichen Verbindung zwischen Hun und Ungarn tauchten erstmals in den Schriften von auf Anonymus. Anonymus verband die Abstammung der Árpád-Dynastie bis zurück nach Attila, er nennt auch den Stamm der Szekler Attila Simon Kézai war derjenige, der Ende des 13. Jahrhunderts weiter ins Detail auf die Herkunft der Hunnen einging, und im 15. Jahrhundert wurde die Verbindung mit Attila zu einem wesentlichen Teil der Ideologie der Adligen Chroniken der damaligen Zeit bestärkten die Idee weiter. So nannte János Thuróczy beispielsweise König Matthias den zweiten Attila, vermutlich nicht unabhängig davon, was der König selbst wollte.

Später zementierten literarische Werke die Idee weiter, so etwa in Kölcseys Nationalhymne die Zeilen “Durch Deine Hilfe, die unsere Väter erlangten / Kárpáts stolze und heilige Größe; / Hier von Dir ein erworbenes Zuhause / Erben von Bendegúz, dem Ritter” beziehen sich auch auf eine hunnenungarische Verbindung, da Bendegúz der Name von Attilas Vater war.

Ab dem 19. Jahrhundert waren jedoch sowohl Sprachwissenschaftler als auch Historiker der Vorstellung, dass die jahrhundertelang dominierende Ideologie ungarischer Abstammung auf falschen Vorstellungen beruhte, der Nachweis der finno-ugrischen Herkunft der ungarischen Sprache trug zur Überzeugung bei, dass eine hunnen-ungarische Verbindung keine tatsächliche historische Grundlage habe Diese Entwicklung war für viele schwer zu verkraften, und sie arbeiten immer noch daran, zu beweisen, dass die Hunnen tatsächlich die Vorfahren der Ungarn waren.

Nun hat sich das Institut zur Erforschung der ungarischen Abstammung vorgenommen, den Zusammenhang ein für alle Mal zu beweisenDas archäogenetische Forschungszentrum unter der Leitung von Endre Neparáczki nimmt die Aufgabe sehr ernstNeparáczki sagte in einem Interview, dass die archäogenetische Forschung der richtige Weg sei, da Genome der Erkenntnisse aus der Hunnenzeit deutlich signalisieren werden, ob Hunnen etwas mit den ungarischen Eroberern zu tun hatten.

Das Problem liegt jedoch genau dort Hunnenbefunde sind eigentlich keine Befunde aus Hunnenzeiten.

Es wird sicher Streichhölzer geben, aber nur weil einige der Nomadenstämme, die von Asien nach Europa kamen, zum Hunnenreich gehörten und zufällig auch an der ungarischen Ethnogenese teilnahmen, entspricht dies nicht einer direkten hun-ungarischen Abstammung Dies deutet darauf hin, dass die Forschung höchstwahrscheinlich einer politischen Agenda dient.

 

 

 

 

 

 

 

 

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