Innovationsminister: Neuorganisation der Wissenschaftsakademie zur Stärkung der Forschungsfreiheit

Die Neuorganisation der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) werde die Freiheit und Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Forschung stärken, sagte der Innovations- und Technologieminister in einem am Donnerstag in der Tageszeitung Magyar Hirlap veröffentlichten Interview.
Die Gesetzgeber stimmten am Dienstag für die Verlagerung von MTA-Forschungsinstituten in das Eötvös Lorand Research Network (ELKH), ein neues Gremium mit einem eigenen, unabhängigen Haushaltskapitel.
In dem Interview sagte László Palkovics, dass das Forschungsnetzwerk im neuen Rahmen effektiver arbeiten werde. Die staatliche Forschungsförderung sollte „eine spürbare Kapitalrendite“für die ungarische Wirtschaft und Gesellschaft zeigen, sagte er und fügte hinzu, dass Steuergelder den Interessen der Gemeinschaft dienen sollten.
Im Haushaltsplan 2020 werden 32 Milliarden Forint (99,1 Mio. EUR) mehr für F+E+I bereitgestellt, sagte Palkovics.
Der neue Rahmen werde die Voraussetzungen für eine einheitliche, leistungsorientierte Finanzierung schaffen, fügte er hinzu.
Die Mittel, die MTA für den Betrieb des Forschungsnetzwerks erhalten habe, würden nicht verstaatlicht, sondern müssten in das neue System integriert werden, sagte er.
ELKH werde von einem Vorstand aus 12 Personen geleitet, sagte Palkovics, wobei die Regierung und die MTA jeweils sechs Mitglieder delegieren würden.
Außerdem werde ein Nationaler Rat für akademische Politik mit Mitgliedern aus Wissenschaft und Wirtschaft eingerichtet, um die F+E+I-Strategie in Ungarn festzulegen, sagte Palkovics.
Die Forschungsinstitute werden ihren Betrieb ohne personelle Änderungen aufnehmen, obwohl später möglicherweise eine Optimierung erforderlich werden könnte, sagte Palkovics.

