Ungarn hat keine ‘Notfallpläne’ für den Brexit

London, 28. April (MTI) – Die ungarische Regierung hat keine “Notfallpläne” gemacht, die sie aufstellen könnte, wenn Großbritannien diesen Sommer für den Austritt aus der Europäischen Union stimmt, sagte der Regierungssprecher am späten Mittwoch in London.

Am Rande einer Logistiksicherheitskonferenz sagte Zoltán Kovács gegenüber MTI, dass der Grund dafür, dass die Regierung nicht sofort auf den Brexit reagieren müsse, darin liege, dass die Auswirkungen einer solchen Entscheidung auch nicht sofort spürbar seien.

Die Regierung grübelt über die möglichen Auswirkungen eines Brexit, werde aber erst nach dem Referendum vom 23. Juni konkrete Pläne schmieden können, sagte Kovács.

Zum Thema der europäischen Migrantenkrise sagte er, die Tatsache, dass Ungarn im vergangenen Jahr illegale Einwanderer aus über hundert Ländern aufgenommen habe, zeige, dass es sich bei der Krise nicht um eine Flüchtlingskrise handele, sondern vielmehr um Wirtschaftsflüchtlinge aus Südostasien nach Südamerika, die nach Europa kämen ein besseres Leben zu verdienen.

Die Krise werde auch gravierende Auswirkungen auf die Logistiknetzwerke des Kontinents haben, sagte der Regierungssprecher.

Unter Berufung auf Schätzungen der Betreiber des Kanaltunnels sagte Kovács, dass sich die Dienste des Tunnels erst Ende 2017 oder 2018 wieder normalisieren würden. Die Verzögerungen aufgrund der Migrantensituation in Calais hätten zu erheblichen Einnahmeverlusten für Fracht- und Logistikunternehmen geführt, die den Tunnel regelmäßig nutzen, sagte er.

Kovács teilte dem britischen Sender Channel 4 am Mittwoch mit, dass weniger als ein Drittel der in Europa ankommenden Migranten behaupteten, Syrer zu sein. Etwa 2 Millionen Menschen seien letztes Jahr illegal in die EU eingereist, was es unmöglich machte, festzustellen, wer unter ihnen echte Flüchtlinge und wer Wirtschaftsmigranten seien, sagte er.

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