Europäische Kommission projiziert 2,8 pc BIP-Wachstum im Jahr 2015, 2,2 pc im Jahr 2016

Brüssel, 5. Mai (MTI) – Ungarns Wirtschaft wird im nächsten Jahr voraussichtlich um 2,2 Prozent wachsen und sich von 2,8 Prozent in diesem Jahr verlangsamen, teilte die Europäische Kommission in ihrer am Dienstag veröffentlichten Wirtschaftsprognose vom Frühjahr 2015 mit.
“Das reale BIP Ungarns wuchs 2014 um beeindruckende 3,6 Prozent, soll sich aber 2015 auf nachhaltigere Werte von 2,8 Prozent und 2016 auf 2,2 Prozent verlangsamen, da wachstumsfördernde Faktoren, wie eine Rekordabsorption von EU-Mitteln, an Stärke verlieren”, heißt es in dem Bericht.
Die Kommission erklärte, das Haushaltsdefizit werde voraussichtlich unter 2,5 Prozent des BIP fallen, und nannte “die starke wirtschaftliche Erholung und Verbesserungen in der Steuerverwaltung” als Faktoren für verbesserte Einnahmen.
Zudem prognostizierte sie sinkende Beschäftigung “2014 sank die Arbeitslosenquote auf einen Tiefststand von 7,7 Prozent und wird voraussichtlich weiter sinken” Für 2015 werde ein Rückgang auf 6,8 Prozent und für 2016 auf 6 Prozent prognostiziert, hieß es in dem Bericht.
Es wird erwartet, dass die Inlandsnachfrage der Hauptmotor des Wirtschaftswachstums bleibt, allerdings mit einer Verlagerung von Investitionen hin zum privaten Konsum. Neue Hypothekenregeln dürften das real verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhen, da die Banken Einnahmen erstatten müssen, die als ungerechtfertigt eingezogen gelten, hieß es.
Die Inflation im Jahr 2014 erwies sich als flach In der zweiten Jahreshälfte 2015 dürfte sich die Inflation ins Positive drehen, da sich die Produktionslücke schließt, wird der Inflationsdruck der Realwirtschaft die Inflation 2016 auf 2,5 Prozent nach oben treiben, teilte die Kommission mit.
Kreditströme und Investitionen könnten durch eine vollständige Inanspruchnahme des Kreditvergabeprogramms der Zentralbank für Wachstum sowie durch die vollständige Umsetzung der angekündigten politischen Verpflichtungen gegenüber dem Finanzsektor weiter unterstützt werden. Die Schließung von Einzelhandelsgeschäften am Sonntag könnte den Konsum für kurze Zeit senken, heißt es in dem Bericht.
Mit der angenommenen Neustärkung des Forint und unveränderten staatlichen Einlagen wird die Schuldenquote sowohl 2015 als auch 2016 voraussichtlich jährlich um mehr als 1 Prozentpunkt sinken und bis Ende 2016 auf unter 74 Prozent des BIP sinken.

