Premierminister Viktor Orbán nimmt Artikel 7 der EU ernst, da Ungarns Souveränitätsgesetze Alarm auslösen

In Ungarn hat die Schaffung des Amtes für den Schutz der Souveränität und des Transparenzgesetzes ernsthafte Bedenken ausgelöst. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Regierung von Premierminister Viktor Orbán nicht nur aus dem Ausland finanzierte NGOs, sondern sogar solche, die EU-Gelder nutzen, als ‘souveränitätsgefährdend’ einstufen, ihnen Steuervergünstigungen entziehen und ihre Dokumente beschlagnahmen kann. Europäische Journalisten haben in einem gemeinsamen Brief gegen das Gesetz protestiert und die EU aufgefordert, Maßnahmen gegen Ungarn zu ergreifen.
Für Orbán ist das Fortschreiten des EU-Rechtsstaatsverfahrens nach Artikel 7 eine ernsthafte Bedrohung: Wenn es zur Aussetzung der Stimmrechte führt, könnte es sogar die EU-Mitgliedschaft Ungarns in Frage stellen. Der Fidesz hat bisher eine Blockadekoalition mit Ländern wie Österreich und der Slowakei gebildet, die bereit wären, heimlich gegen Orbán zu stimmen. Der slowakische Premierminister Robert Fico ist nach wie vor der wichtigste Verbündete, aber auch Ficos politische Position ist ins Wanken geraten. Die Unterstützung Orbáns für den rechtsextremen, prorussischen George Simion bei den rumänischen Wahlen könnte Orbáns Pläne gefährden.

Viktor Orbán und der Artikel 7 der EU
Laut VSquare stehen Viktor Orbán und seine Regierung innen- und außenpolitisch zunehmend unter Druck. Das Verfahren nach Artikel 7 der EU, das zur Aussetzung der ungarischen Stimmrechte führen könnte, ist für Orbán nicht mehr nur politisches Theater, sondern eine reale Bedrohung. Er befürchtet insbesondere, dass die Wahlen 2026 zu einem Referendum über die EU-Mitgliedschaft Ungarns werden könnten. Wenn die EU Sanktionen gegen Ungarn beschließt, könnte dies das “Huxit”-Narrativ verstärken, das von der Fidesz-Opposition unterstrichen werden könnte. Orbán versucht daher, EU-Entscheidungen mit allen Mitteln zu blockieren, aber wie wir bereits erwähnt haben, sind seine ehemaligen Verbündeten ins Wanken geraten und einige haben bereits angedeutet, dass sie bereit wären, die Anwendung von Artikel 7 zu unterstützen.

Orbáns pro-russische Haltung ist auch in Ungarns außenpolitischer Strategie deutlich zu erkennen, wie z.B. beim bosnischen Minenprojekt, einem gemeinsamen Projekt zwischen Orbán und dem bosnischen Serbenführer Dodik, gegen das die Anwohner heftig protestieren. VSquare geht auch auf die russischen Verbindungen der ungarischen Regierung ein, zum Beispiel in den Abschnitten über die Pravfond-Affäre, die das umfangreiche Einflussnetzwerk des Kremls offenbart und in die auch Ungarn verwickelt ist.
Die innenpolitische Lage
Auch die innenpolitische Lage ist angespannt. Der Fidesz hat zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt seinen Vorsprung in den Meinungsumfragen verloren und wurde von der von Péter Magyar geführten Theiß-Partei überholt. Orbáns Antwort: Hetzkampagnen, juristische Drohungen und Verfahren gegen Magyar und seine Verbündeten. Trotzdem nimmt die Popularität der Theiß-Partei weiter zu. Dem Artikel zufolge wird innerhalb des Fidesz bereits darüber gesprochen, dass Viktor Orbán bei den Wahlen 2026 möglicherweise nicht mehr antritt, was früher undenkbar gewesen wäre. Stattdessen wird János Lázár, der Verkehrsminister, als möglicher Nachfolger in Betracht gezogen. Lázár ist in letzter Zeit immer aktiver geworden, hat Veranstaltungen im Stil einer Kampagne abgehalten und sein eigenes Kommunikationsteam aufgebaut, obwohl er öffentlich seine Ambitionen auf die Führung der Partei bestreitet.
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