Antiker sarmatischer Friedhof in Ungarn beim Bau eines Sportkomplexes entdeckt

Eine kürzlich gemachte archäologische Entdeckung in der Stadt Mórahalom, Ungarn, hat ein neues Licht auf die antike Vergangenheit der Region geworfen. Bei den Erdarbeiten für zwei neue Kunstrasen-Fußballfelder in einem geplanten Sportkomplex entdeckten Archäologen des Móra Ferenc Museums einen sarmatischen Friedhof aus dem 3. Die Gräber, Gruben und Gräben, die dort gefunden wurden, bereichern nicht nur die historische Geschichte von Mórahalom, sondern bieten auch wertvolle kulturelle Einblicke in das Alltagsleben in der Antike.
Wie sieht ein sarmatischer Friedhof aus?
Laut Lelépő waren die meisten der ausgegrabenen Gräber zuvor gestört worden, was zu einer Verschiebung der Skelettreste führte. In mehreren Gräbern wurde die Bestattung in Holzsärgen festgestellt: Die Verstorbenen wurden in Särgen bestattet, die in zwei Teile geteilt und mit Holzklammern zusammengehalten wurden. Diese Bestattungspraktiken passen gut zu den sarmatischen Traditionen aus dem 3. Jahrhundert, als sich diese Nomadengruppe in der südlichen Tiefebene Ungarns niederließ, nachdem sie aus dem Norden gekommen war.
Zu den gefundenen Artefakten gehören Keramikgefäße, Spinnwirtel, Eisenmesser, Bernstein- und Glasperlen sowie Fibeln (Fibeln, die zum Befestigen von Kleidungsstücken verwendet wurden). Diese Gegenstände geben einen Einblick in die Kleidung, die materielle Kultur und das tägliche Leben der damaligen Zeit. Die Abstände zwischen den einzelnen Gräbern und der Zustand der Knochen zeigen auch, wie die Bestattungspraktiken von den Umwelt- und Bodenbedingungen der damaligen Zeit geprägt waren.

Andere historische Entdeckungen in der Gegend
Die Gegend um Mórahalom ist reich an archäologischen Überresten. Bei früheren Ausgrabungen auf dem Marktplatz von Alsóközpont wurden auch mehrere sarmatische Gräber freigelegt, die jetzt im Museum in Szeged untergebracht sind. Aufgrund des sandigen Bodens und der durch das Grundwasser hervorgerufenen Zersetzung wurden viele Knochen in schlechtem Zustand gefunden. Grabbeigaben wie Töpferwaren und Messer weisen jedoch eindeutig auf das Alter der Gräber und ihre kulturelle Zugehörigkeit hin.

Ein viel späteres Relikt: Die “Maginot-Linie von Ungarn”
Interessanterweise entdeckte das Team an der Fundstelle auch einen Betonbunker, der Teil der südlichen Verteidigungslinie – auch bekannt als Rákosi-Linie – war, die in den 1950er Jahren gebaut wurde. Diese rund 630 Kilometer lange Befestigungsanlage erstreckte sich entlang der südlichen Grenze Ungarns und diente als wichtige Verteidigungslinie gegen mögliche jugoslawische Angriffe.

Diese neueste Ausgrabung in Mórahalom bestätigt zusammen mit früheren archäologischen Funden, dass das Gebiet seit Jahrhunderten eine bedeutende bewohnte Region war. Die Anwesenheit des sarmatischen Volkes ist durch Bestattungsbräuche und Artefakte eindeutig belegt. Diese Entdeckungen sind nicht nur von lokalem Interesse – sie sind ein wichtiger Teil des nationalen archäologischen Erbes Ungarns.
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