Castle rescue or asset transfer? Historische ungarische Schlösser werden an Unternehmen und Kommunen übertragen

Ungarns nationales Burgenprogramm ist in eine neue Phase eingetreten, da die Regierung das Eigentum an mehreren historischen Gütern – darunter das Schloss Festetics in Dég – an große Unternehmen und Gemeinden überträgt. Obwohl der Plan darauf abzielt, das kulturelle Erbe zu erhalten und eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten, hat er eine politische Kontroverse ausgelöst.

Übertragung von historischen Schlössern

Wie Telex berichtet, werden im Rahmen des überarbeiteten Schlossprogramms der Regierung mehrere historische Liegenschaften an große Unternehmen oder lokale Regierungen übergeben. Dazu gehört auch das Schloss Festetics in Dég, das bald in den Besitz von 4iG Nyrt übergehen könnte.

jános lázár ambassador rogán us (1)
Foto: Facebook/Lázár János

Die Entscheidung wurde von János Lázár, Minister für Bau und Verkehr, getroffen, der nach dem sogenannten “Schlossgesetz” befugt ist, die kostenlose Übertragung von staatlichem Kulturgut zu genehmigen. Die Initiative dient zwei Hauptzielen: den öffentlichen Zugang zum nationalen Kulturerbe zu erweitern und die finanzielle Last der Instandhaltung auf private Einrichtungen zu übertragen. 4iG plant, das Gebäude zu konservieren, seine musealen Funktionen zu erhalten und es als Veranstaltungsort zu nutzen.

Wie geht es weiter?

Nicht nur das Anwesen Dég wechselt den Besitzer. Auch andere historische Bauwerke werden neu vergeben: das Schloss Károlyi in Füzérradvány an die Révész Logistics Holding, das Schloss Széchenyi in Sopronhorpács an die PBE Építő Kft., das Herrenhaus Komlódtótfalu an die Komitatsverwaltung und das Schloss Esterházy in Tata an die Viarum Invest Kft.

Diese Unternehmen werden weithin als regierungsnah wahrgenommen, was zu politischer Kritik geführt hat. Die Gegner argumentieren, dass es den Übertragungen an Transparenz und Wettbewerb mangelt, während die Befürworter die Übertragungen als Übernahme öffentlicher Lasten und nicht als Belohnung sehen.

Degi Festetics Castle Hungary historic estates corporations municipalities
Das Schloss Festetics in Dég. Foto: Wikimedia Commons

Das Schlossgesetz basiert auf dem britischen Modell des Heritage Management, bei dem historische Gebäude von Familien oder Stiftungen verwaltet werden und touristischen und kulturellen Zwecken dienen. In Ungarn fallen etwa 30-35 Schlösser unter diese Regelung.

Viele wurden bereits teilweise restauriert oder werden renoviert, aber der Staat möchte sie nicht auf Dauer mit Steuergeldern finanzieren. Im Gegenzug für die Sanierung und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Zugänglichkeit – wie z.B. offene Parks und Museen – dürfen Unternehmen die Objekte für kommerzielle und veranstaltungsbezogene Zwecke nutzen. Wenn die Verpflichtungen nicht erfüllt werden, kann das Schloss wieder in den Besitz des Staates übergehen.

Die Zukunft des Burgenprogramms

Die Zukunft des Programms bleibt ungewiss. Während mehrere Anwesen – darunter die in Nádasdladány und Bajna – bereits neue “Adoptiveltern” gefunden haben, ist der Auswahlprozess für andere Objekte noch im Gange. Die Bewerbungen werden vom Ministerium für Bau und Verkehr verwaltet, während der endgültige Eigentumsübergang von der Hungarian National Asset Management Inc. überwacht wird. Obwohl das offizielle Ziel die Erhaltung und nachhaltige Nutzung ist, stellen die öffentliche Meinung und die Opposition weiterhin in Frage, ob die Initiative wirklich dem öffentlichen Wohl dient – oder nur einigen wenigen Privilegierten zugute kommt.

Lesen Sie weitere Nachrichten über Schlösser auf Daily News Hungary.

Lesen Sie auch:

Um diesen Artikel auf Ungarisch zu lesen oder zu teilen, klicken Sie hier: Helló Magyar

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *