Ungarns Verkehrsminister kündigt neue Autobahnen und Erweiterungen an

János Lázár, ungarischer Minister für Bau und Verkehr, kündigte in Sopron an, dass die Regierung die Beschäftigungsmöglichkeiten in Westungarn stärken will, damit die Bewohner der Region, wie Szombathely, Sopron und Győr, nicht mehr nach Österreich zur Arbeit pendeln müssen. Um dies zu erreichen, wird in der Region ein Programm zum Bau neuer Autobahnen und zum vierspurigen Ausbau gestartet.
Neue Autobahn soll ungarische Arbeitskräfte vom Ausland fernhalten
Der Minister sagte, dass für die logistische Erreichbarkeit bereits eine Autobahn nach Sopron gebaut wurde und der nächste Schritt darin besteht, im Jahr 2026 mit dem Bau einer neuen Autobahn auf der Strecke zwischen Kőszeg, Szombathely und Körmend zu beginnen. Gleichzeitig soll auch der vierspurige Ausbau der Hauptstraße 84 in Richtung Plattensee beginnen.
Die ungarische Regierung plant, die rund 100 Kilometer zwischen Sopron und dem Plattensee neu zu bauen, um die Stadt aus allen Richtungen logistisch unumgänglich zu machen. Wie VG schreibt, wird die neue Straßeninfrastruktur Szombathely und Körmend sowie Szombathely und Kőszeg verbinden, wobei die Baukosten insgesamt rund 200 Milliarden Forint betragen sollen.
Völlig neue Straßen und Renovierungen geplant

Der Bau soll innerhalb von drei Jahren abgeschlossen werden, wobei 500 Millionen Forint in diesem Jahr und 1,5 Milliarden Forint im nächsten Jahr für den Landerwerb bereitgestellt werden. Die genauen Finanzierungsquellen für das Projekt müssen noch bestätigt werden. Die Regierung schließt jedoch eine Zusammenarbeit mit Partnern für den westlichen Umgehungsabschnitt der Straße nicht aus. Die ersten drei Kilometer der künftigen Autobahn M87 um Szombathely werden Teil dieser Umgehungsstraße sein.
Fortschritte werden auch bei der Schnellstraße M100 versprochen, die die Autobahn M1 mit Esztergom verbinden wird. Das öffentliche Ausschreibungsverfahren soll Anfang 2026 eingeleitet werden, und es wird erwartet, dass der Bau bis Ende 2026 beginnt, obwohl die Finanzierungsquellen für dieses Projekt noch ungewiss sind.
Lázár über die Überschreibung der aktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen
Vor einigen Wochen sagte Lázár bei einem “Verkehrs-Briefing”, dass es technisch möglich wäre, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen in Ungarn von derzeit 130 km/h auf 140 km/h zu erhöhen, aber die öffentliche Meinung hat diese Idee bisher nicht unterstützt, so 444. Die Regierung wird daher eine Art nationale Konsultation über mögliche Änderungen der Straßenverkehrsordnung einleiten.
Der Minister schlug auch vor, dass Busse und größere Lastwagen 10 km/h schneller fahren dürfen, obwohl dies noch ungewiss ist. Er betonte, dass er sich zwar für niedrigere Geschwindigkeiten in städtischen Gebieten ausspricht, dass aber auf Autobahnen eine gewisse Erhöhung erlaubt werden könnte. Er wies darauf hin, dass unangepasste Geschwindigkeit für ein Drittel der schweren Unfälle verantwortlich ist, wobei die häufigste Ursache die Nichtbeachtung der Vorfahrt ist.
Geschwindigkeitsbegrenzungen retten keine Leben, aber Verantwortungsbewusstsein schon?
Laut Lázár fahren viele Autofahrer in Ungarn in der Praxis bereits mit 140-160 km/h, so dass er die persönliche Verantwortung für den entscheidenden Faktor hält. Er verwies auf das deutsche System, in dem variable Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten und die Unfallraten günstiger sind, fügte aber hinzu, dass es in Ungarn keine gesellschaftliche Forderung gibt, ein solches Modell zu übernehmen.
Auch Durchschnittsgeschwindigkeitskontrollen, bei denen die Geschwindigkeit über einen längeren Straßenabschnitt und nicht nur an festen Punkten gemessen wird, wurden angesprochen. Obwohl diese Methode Geschwindigkeitsübertretungen effektiver erfassen könnte, plant die Regierung nicht, sie einzuführen, da sie sie als ein “zu hartes System” bezeichnet. Die Konsultation wird sich daher mit mehreren Themen befassen, aber die endgültige Entscheidung wird auf dem Feedback der Öffentlichkeit basieren.

