Schießen in ungarischen Schulen? Eltern sind nicht glücklich über das Fach Defence Basics

Das geplante Luftgewehrschießen als Teil des Schulfachs Defence Basics spaltet die Eltern: Während die einen es positiv für Sport und Disziplin sehen, sind andere besorgt über den Schusswaffengebrauch im Unterricht.
Brauchen die Kinder ein weiteres zusätzliches Fach, oder würden sie tatsächlich davon profitieren?
Defence Basics ist ein Pflichtfach für Schüler der 11. Klasse der Sekundarschule, das aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Das erste Semester umfasst eine Stunde Theorie pro Woche, gefolgt von praktischen Einheiten im zweiten Semester, die Schießübungen mit Luftgewehren beinhalten. Wichtig ist, dass die verwendeten Luftgewehre eine Mündungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule haben und somit nicht geeignet sind, tödliche Schäden zu verursachen. Die Teilnahme am Schießen erfordert die schriftliche Zustimmung der Eltern und ist freiwillig. Die Schüler können sich auch für andere praktische Aktivitäten wie Erste Hilfe oder Navigationsübungen entscheiden.
Das obige Papier, das ein Elternteil erhalten hat, bittet um die Erlaubnis der Eltern, ihr Kind an dem neuen Kurs “Defence Basics” teilnehmen zu lassen.
Wie Eduline schreibt, hat das Verteidigungsministerium klargestellt, dass das Programm gemeinsam von der Schule und militärischen Ausbildern entwickelt wird. Die Teilnahme ist freiwillig, wird unter sicheren Bedingungen durchgeführt und Schüler, die nicht am Schießen teilnehmen, haben keine Nachteile. Ziel ist es, praktische Kenntnisse in Verteidigungsfragen in einer sicheren Umgebung zu vermitteln.
Wir müssen nicht weit zurückgehen für einen schrecklichen Unfall
Eine Umfrage, die in einer großen Elterngruppe durchgeführt wurde, ergab jedoch eine erhebliche Ablehnung seitens der Eltern. Viele Eltern äußerten Bedenken über die Gefahren des Schusswaffengebrauchs, selbst bei Luftgewehren unter Aufsicht. Sie wiesen auf die Verletzungsgefahr hin und zitierten einen tragischen Vorfall, der sich letztes Jahr in einem militärischen Ausbildungszentrum ereignete, als eine scharfe Granate in den Händen einer 29-jährigen Frau explodierte und schwere Verletzungen verursachte. Es wurden auch Bedenken hinsichtlich der Disziplin geäußert. Wenn sich Schüler im Unterricht nicht benehmen können, könnte es noch schwieriger sein, die Sicherheit auf einem Schießstand zu gewährleisten.
Andererseits zeigten sich einige Eltern, die während der sozialistischen Ära Erfahrungen mit einer solchen militärischen Ausbildung gemacht hatten, eher zustimmend und wiesen darauf hin, dass Schießen und militärische Ausbildung damals Teil des Lehrplans waren und die Teilnahme daran verpflichtend war. Befürworter argumentieren, dass diese Form der Erziehung Disziplin, Aufmerksamkeit und Verantwortung lehrt und denjenigen, die sich für Verteidigung und Sportschießen interessieren, wertvolle Erfahrungen bietet und möglicherweise Talente in Sportarten wie Biathlon fördert, die Ungarn internationale Medaillen einbringen könnten.
Die meisten Eltern sind offensichtlich nicht begeistert
Die Aufnahme des Schießens mit dem Luftgewehr in den Defence Basics-Unterricht ruft bei den Eltern gemischte Reaktionen hervor, unter anderem mit folgenden Argumenten:
- Die Befürworter betonen:
- Erziehung zu Disziplin und Verantwortung durch Übung
- Wecken des Interesses am Sportschießen und Biathlon
- Sichere, überwachte Lernumgebung
- Freiwillige Teilnahme ohne verpflichtende Elemente
- Die Gegner betonen:
- Sicherheitsrisiken beim Umgang mit Waffen, auch mit Luftgewehren
- Schwierigkeiten bei der Steuerung des Verhaltens der Schüler während solcher Aktivitäten
- Schutz des physischen und psychischen Wohlbefindens der Kinder
- Bevorzugung von freiwilligen außerschulischen Clubs mit psychologischer Untersuchung
In Zukunft wird ein konstruktiver Dialog zwischen Schulen, Experten und Eltern von entscheidender Bedeutung sein, um sicherzustellen, dass die praktischen Elemente von Defence Basics lehrreich, ansprechend und vor allem sicher und akzeptabel für alle Beteiligten sind.

