PM Orbán: Europa muss mit Russland verhandeln

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat Europa erneut dazu aufgefordert, direkte Gespräche mit Russland zu führen. Der Kontinent solle sich um eine Verhandlungslösung für den anhaltenden Krieg in der Ukraine bemühen, anstatt sich auf die von den USA geführte Diplomatie zu verlassen.

Ist es überhaupt möglich, mit den Russen zu verhandeln?

In seiner Rede auf der Plenarsitzung der Ungarischen Ständigen Konferenz (Máért) am Donnerstag in Budapest forderte Orbán die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, “mit den Russen zu verhandeln und zu versuchen, eine Einigung zu erzielen”.

Nach Ansicht des ungarischen Ministerpräsidenten ist die drängendste Frage sowohl für Europa als auch für das Karpatenbecken heute die Frage von Krieg und Frieden – eine Frage, die seiner Ansicht nach “schärfer geworden ist als zu jedem anderen Zeitpunkt in den letzten drei Jahren.” Orbán warnte, das Risiko, dass Europa direkt in den Konflikt verwickelt wird, sei jetzt “so hoch wie nie zuvor seit dem Ausbruch des Krieges.”

Orbán meint, Europa sollte versuchen, mit dem Kreml zu reden

Ungarn, so Orbán, hat einen alternativen Vorschlag: Statt einer weiteren Eskalation sollte Europa den Dialog suchen. “Europa sollte unabhängig mit Russland verhandeln”, erklärte er, “und seine Position nicht von einem möglichen russisch-amerikanischen Abkommen ableiten.”

Orbán schlug auch vor, dass der Fokus solcher Gespräche über die Ukraine selbst hinausgehen sollte. Er räumte zwar ein, dass das Schicksal der Ukraine eine wichtige Frage ist, betonte aber, dass “es nicht die einzige und auch nicht die wichtigste Frage ist.” Er sprach sich für die Schaffung eines neuen europäischen Sicherheitsrahmens aus, der sich mit grundlegenden Fragen der Verteidigung und Rüstungskontrolle befassen würde.

“Die Größe der nationalen Armeen und die Regeln für ihre Kontrolle müssen geklärt werden und es sollten neue Verträge unterzeichnet werden, um diese Fragen zu regeln”, sagte Orbán. Er wies darauf hin, dass sich seit Beginn des Krieges viele Länder aus früheren Rüstungskontrollabkommen zurückgezogen haben, sodass der Kontinent ohne ein wirksames System der Kontrolle dasteht.

Die ungarische Regierung spielt ihr eigenes Spiel

Orbáns Äußerungen kommen inmitten der anhaltenden Spannungen innerhalb der Europäischen Union, wo Ungarn wiederholt einen Waffenstillstand und Friedensgespräche gefordert hat, was Budapest oft in Konflikt mit der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten bringt, die die Ukraine weiterhin militärisch und finanziell unterstützen.

Die Forderung des Premierministers nach erneuten Verhandlungen mit Moskau steht im Einklang mit seiner seit langem vertretenen Position, dass Frieden nur durch Diplomatie erreicht werden kann – eine Haltung, die sowohl im Inland als auch international für Diskussionen sorgt.

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