Brand in ungarischer Ölraffinerie: MOL äußert sich zu Vorwürfen ausländischer Einmischung

Die Behörden untersuchen noch immer die Ursache des Brandes in der MOL-Raffinerie in Százhalombatta, während Online-Spekulationen bereits auf mögliche Sabotage hinweisen. Dieser Verdacht entstand unter anderem, weil kurz vor dem Vorfall in Ungarn eine massive Explosion die Raffinerie Ploiești in Rumänien erschütterte – eine der größten Anlagen des Landes. Auf einer Pressekonferenz von MOL ging das Unternehmen auf diese Bedenken ein und lieferte weitere Details über den möglichen Vorfall.
War die Ölraffinerie Ziel eines Angriffs?
Miklós Szánthó, Leiter des Zentrums für Grundrechte, deutete in einem Facebook-Post an, dass die Raffinerie möglicherweise absichtlich Ziel eines Anschlags war.
Die Raffinerie wird wieder in Betrieb genommen
Die Kraftstoffversorgung Ungarns ist trotz des Brandes in der MOL-Donau-Raffinerie in Százhalombatta weiterhin gesichert, erklärte die Sprecherin von MOL Ungarn am Dienstag während einer Pressekonferenz in Budapest. Sie fügte hinzu, dass die Katastrophenschutzbehörden in dem betroffenen Gebiet keine Luftverschmutzung festgestellt haben, die gesundheitliche Grenzwerte überschreitet.
Piroska Bakos erinnerte daran, dass das Feuer am späten Montagabend in der AV3-Destillationseinheit der Donau-Raffinerie ausbrach. Feuerwehrleuten gelang es, den Brand einzudämmen, es wurden keine Verletzten gemeldet, und die Untersuchungen zur Brandursache sind im Gange. Während die Schäden begutachtet werden, nimmt MOL nach und nach die von dem Vorfall nicht betroffenen Raffinerieeinheiten wieder in Betrieb.

Keine externe Störung festgestellt
Krisztián Pulay, CEO der MOL Group, betonte, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass eine externe Einwirkung das Feuer verursacht hat. Er wies auch entschieden jede Verbindung zwischen der Explosion in der rumänischen Ölraffinerie und dem Brand in der Donau-Raffinerie zurück.
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Auf die Fragen der Journalisten erklärte Pulay, dass das Feuer in einer der drei Destillationseinheiten der Raffinerie ausgebrochen sei. Hier gelangt das Rohöl zunächst in den Raffinerieprozess und wird je nach Siedepunkt in verschiedene Komponenten zerlegt, die dann zur weiteren Verarbeitung an verschiedene andere Einheiten weitergeleitet werden.
Keine Explosion, nur Feuer
Die Betriebsgruppe der Raffinerie besteht aus 120 Mitarbeitern, von denen etwa 20 pro Schicht arbeiten. Pulay betonte, dass niemand vor, während oder nach der Brandbekämpfung verletzt wurde. Er wies Medienberichte kategorisch zurück, wonach es in der Anlage zu einer Explosion gekommen sei. Stattdessen erklärte er, dass bei den Notfallmaßnahmen Gase durch Fackeln freigesetzt werden, die laute Geräusche verursachen. Laut Pulay könnte dieses Geräusch von den Menschen in der Nähe fälschlicherweise für eine Explosion gehalten worden sein.
Er fügte hinzu, dass man derzeit davon ausgeht, dass das Feuer die Lieferkette nicht unterbrechen wird, obwohl eine endgültige Aussage erst nach einer detaillierten Schadensbewertung erfolgen wird.
Abschließend betonte er, dass die betroffene Anlage zwar wichtig, aber nicht kritisch für die Raffinerie als Ganzes sei. Nach dem Brand und der Notabschaltung haben die Mitarbeiter des Unternehmens bereits damit begonnen, den Betrieb in der Raffinerie wieder aufzunehmen.
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