Budapester Bürger haben die Nase voll von illegalen Straßenpartys und endlosen Filmdrehs

Ständige Filmaufnahmen im 7. Bezirk von Budapest und nächtliche Straßenpartys im 6. Bezirk stellen die Geduld vieler Anwohner auf die Probe. Die Bürgermeister beider Bezirke sagen, dass die Situation nicht länger tragbar ist, und sie haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Ordnung wiederherzustellen.

Der 7. Bezirk will die ununterbrochenen Filmproduktionen eindämmen

Der 7. Bezirk von Budapest ist seit Jahren ein beliebter Drehort für Filmteams. Das ist an sich kein Problem, aber einige Straßen wurden immer wieder von Filmproduktionen in Beschlag genommen, so dass die Anwohner keine Parkplätze mehr hatten und die Straßen über weite Strecken blockiert waren.

Bürgermeister Péter Niedermüller hat nun neue Regeln angekündigt, um das zu beenden, was viele als “permanente Drehzeit” bezeichnen.

Keine Straße und kein Platz darf mehr als 15 Tage im Jahr für Dreharbeiten reserviert werden.

In der Praxis bedeutet dies, dass Filmteams nicht mehr wochenlang dieselbe Straße besetzen können und dass sich das Dauerparkchaos entspannen dürfte. Die Filmteams werden außerdem verpflichtet, Anwohner, Ladenbesitzer und Unternehmen mindestens eine Woche im Voraus über die genaue Zeit und den Ort der Dreharbeiten zu informieren.

Eine weitere wichtige Änderung: Produktionen müssen Anwohnern, deren Gebäude direkt betroffen sind, alternative Parkplätze zur Verfügung stellen. Wenn sie dies nicht arrangieren können, müssen sie die Parkgebühren für die betreffenden Tage zurückerstatten. Apartmenthäuser können außerdem 30 Prozent der Gebühren für die Nutzung des öffentlichen Raums zurückfordern, sofern ihre Bewohner dafür stimmen.

6. Bezirk empört über virales Video, das Straßenfest zeigt

Am Wochenende verbreitete sich ein TikTok-Video, auf dem zu sehen ist, wie das beliebte Nachtlokal Peaches & Cream in der Nagymező Straße die Straße sperrt, laute Musik spielt und eine Menschenmenge anzieht, die auf die Fahrbahn ausweicht.

Unter dem Clip kommentierte der Besitzer des Lokals, dass es in der Gegend kaum noch Anwohner gibt, “nur noch Büros”. Dies löste eine heftige Reaktion des Bezirksbürgermeisters Tamás Soproni aus, der die Situation öffentlich ansprach:

“Für die Menschen, die hier leben, ist dieser Ort keine Party – er ist ein Alptraum: Geschrei, Menschen, die auf die Straße urinieren, Vandalismus, Müll. Und jetzt tanzt eine Menschenmenge mitten auf der Straße.”

Soproni sagte, er habe mit dem Polizeipräsidenten von Budapest und dem örtlichen Polizeikommandanten gesprochen, die beide versprachen, in der Gegend verstärkt zu patrouillieren. Außerdem forderte er die Anwohner auf, jeden ähnlichen Vorfall zu melden und betonte, dass sich die Straßen des Viertels “nicht in eine Open-Air-Bar verwandeln dürfen.” Der Bürgermeister fügte hinzu:

“Wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Ordnung an der Ecke Nagymező und Dessewffy wiederherzustellen.”

Ein Gleichgewicht in einer überfüllten Stadt finden

Die neuen Regeln werfen praktische Fragen auf – insbesondere für Filmproduktionen, die Zeit, Raum und vorhersehbare Zeitpläne benötigen. Eine strenge Begrenzung könnte die Arbeit in Budapest erschweren, einer Stadt, die sich zu einem wichtigen europäischen Drehort entwickelt hat.

Dennoch bestehen die Verantwortlichen des Bezirks darauf, dass die Ruhe der Anwohner an erster Stelle stehen muss.
Ein ähnlicher Balanceakt ist im 6. Bezirk im Gange, wo Wochenend-Straßenpartys wiederholt zu Beschwerden geführt haben. Die Behörden stützen sich bei ihrem Versuch, einen tragfähigen Kompromiss zwischen dem Nachtleben und einer lebenswerten Umgebung zu finden, nun vor allem auf die Berichte der Anwohner.

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