Beispiellose Entdeckung: Ein uraltes Grab könnte 4.000 Jahre alte afrikanische Rituale enthüllen

Ein kürzlich entdecktes antikes Grab tief in der sudanesischen Wüste könnte nach Ansicht von Archäologen Licht auf Jahrtausende alte Geheimnisse werfen, für die es in der afrikanischen Geschichte keine Parallele gibt. Die scheinbar gewöhnliche Grabstätte verbarg ein merkwürdiges Gefäß, dessen Inhalt die Forscher in Aufregung versetzt hat.

Die Überreste eines isolierten antiken Grabes in der Bayuda-Wüste im Sudan könnten ein höchst ungewöhnliches und bisher unbekanntes Bestattungsritual offenbaren. Forschern zufolge deutet die 4.000 Jahre alte Bestattung auf einen Brauch hin, der in der Archäologie völlig einzigartig ist, berichtet Live Science.

Das Grab wurde 2018 entdeckt und wird anhand der Artefakte auf die Zeit zwischen 2050 und 1750 v. Chr. datiert. Das bedeutet, dass der Verstorbene ein Bewohner des Königreichs Kerma gewesen sein könnte, einer frühen nubischen Zivilisation, die neben dem alten Ägypten florierte.

Ein gewöhnlich aussehendes Grab mit außergewöhnlichem Inhalt

Die äußere Erscheinung des antiken Grabes war nichts Ungewöhnliches: Es war von einem ovalen Erdhügel bedeckt, und darin lag das Skelett eines Mannes mittleren Alters. Hinter seinem Kopf befanden sich zwei Keramikgefäße und um seinen Hals hingen 82 blau glasierte Perlen – alles gewöhnliche Funde aus dieser Zeit.

Der wichtigste Fund war jedoch in einem der Gefäße versteckt: eine spezielle Mischung aus verkohlten Pflanzen, Holz, Insektenresten, Tierknochen und versteinertem Dung.

Das Holz stammte größtenteils von Akazienbäumen, während die Pflanzenreste hauptsächlich aus Hülsenfrüchten – wahrscheinlich Linsen und Bohnen – sowie Getreide bestanden. Die Forscher fanden auch Überreste von Rüsselkäfern, die wahrscheinlich zusammen mit dem Getreide in das Gefäß gelangt waren.

Den Forschern zufolge könnte es sich bei all dem um die Überreste eines Totenmahls gehandelt haben. Die Knochen deuten darauf hin, dass das Essen verzehrt wurde, woraufhin ein Teil der Reste in ein Feuer geworfen wurde; das daraus resultierende Material wurde später in das Gefäß gegeben. Interessanterweise zeigt der Topf keine Anzeichen von Verbrennung, so dass sein Inhalt wahrscheinlich nicht darin verbrannt wurde – die verkohlten Materialien wurden einfach nachträglich hineingeschüttet.

Das andere Gefäß wurde umgedreht neben den Verstorbenen gestellt, war aber völlig leer.

Das antike Grab gibt auch Aufschluss über den Klimawandel

Die Pflanzenreste zeigen auch, dass die Region einst feuchter und savannenartiger war – in starkem Kontrast zur heutigen Wüstenlandschaft. Den Forschern zufolge kann sogar eine Stätte wie diese wichtige Informationen für das Verständnis moderner Klima- und Umweltveränderungen liefern.

Ein einzigartiges Begräbnis aus dem Königreich von Kerma

Dies ist das erste antike Grab aus der Kerma-Periode, in dem mit Feuer behandelte Überreste gefunden wurden, die auf ein Bestattungsritual hinweisen. Der genaue Zweck dieses Brauchs ist noch nicht bekannt, aber die fehlenden Teile könnten darauf hindeuten, dass die Region ein viel komplexeres kulturelles und soziales System besaß als bisher angenommen, von dem wir derzeit nur Bruchstücke kennen.

Die Forscher glauben, dass weitere Ausgrabungen zu wichtigen Informationen führen könnten, die uns helfen könnten, die Bestattungstraditionen des alten Afrikas und vielleicht sogar seine Handels- und Kulturnetzwerke besser zu verstehen.

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