Die Tragödie der Titanic: Wo genau sank der berühmte Ozeandampfer?

Die Tragödie der Titanic ist seit Generationen bekannt, doch es gibt ein Detail, das lange Zeit unverstanden blieb: der genaue Ort der Katastrophe. Jüngste Ereignisse und Karten, die das Wrack zeigen, haben jedoch deutlich gemacht, dass der angeblich unsinkbare Ozeandampfer nicht dort gesunken ist, wo man bisher glaubte, er sei gesunken.
Seit über einem Jahrhundert ist die Tragödie der Titanic Teil des kollektiven Gedächtnisses. Dennoch gab es lange Zeit Missverständnisse darüber, wo genau der legendäre Ozeandampfer sein Ende fand.
Wie IFLScience berichtet, haben die Ereignisse der letzten Jahre – insbesondere die Katastrophe mit dem U-Boot OceanGate Titan – der Geschichte des Schiffes neue Aufmerksamkeit verschafft, und viele waren überrascht zu entdecken, dass die Titanic zum Zeitpunkt ihres Untergangs viel näher an Amerika war als bisher angenommen.
Die letzte Reise eines unsinkbaren Schiffes
1912 war die Titanic der größte und modernste Ozeandampfer der Welt. Sie startete zu ihrer Jungfernfahrt von Southampton in Großbritannien aus und hatte New York, eine der wichtigsten Hafenstädte der Vereinigten Staaten, zum Ziel.
Zu Beginn der Reise überquerte das Schiff zunächst den Ärmelkanal, legte einen Zwischenstopp in Cherbourg in Frankreich ein und nahm dann die letzten Passagiere in Queenstown in Irland – dem heutigen Cobh – auf, bevor es fast direkt über den Atlantik weiterfuhr.
Die für sechs Tage geplante Überfahrt wurde bereits nach vier Tagen abgebrochen, als es zur Katastrophe kam: Am 15. April 1912 wurde der Rumpf durch die Kollision mit einem Eisberg schwer beschädigt und die Titanic sank, wobei über 1.500 Menschen ihr Leben verloren.
Wo hat sich die Tragödie der Titanic eigentlich abgespielt?
Jahrzehntelang stellten sich viele vor, dass sich die Tragödie der Titanic irgendwo in der Mitte des Atlantischen Ozeans ereignete, weit weg von jedem Land. In Wirklichkeit ist der Ort des Geschehens weitaus verblüffender. Das Unglück ereignete sich etwa 640 Kilometer vor Neufundland in der ostkanadischen Provinz. Das bedeutet, dass sich das Schiff bereits relativ nahe an Nordamerika befand, nachdem es einen großen Teil seiner Reise – über 3.200 Kilometer über den Ozean – hinter sich gebracht hatte.
Dass sich das Schiff so nahe an Amerika befand, ist erst in den letzten Jahren allgemein bekannt geworden, da Karten, die die genaue Lage des Wracks zeigen, für die Öffentlichkeit immer besser zugänglich sind.

Die wahre Todesursache: nicht Ertrinken, sondern Unterkühlung?
Insgesamt waren 2.201 Menschen an Bord. Offiziellen Aufzeichnungen zufolge gerieten 1.489 Passagiere und Besatzungsmitglieder in die eisigen Fluten, von denen lange angenommen wurde, dass sie ertrunken sind. Eine im Jahr 2003 veröffentlichte Studie hat diese Ansicht jedoch entkräftet.
Demnach war die Haupttodesursache nicht unbedingt Ertrinken, sondern die sogenannte Immersionshypothermie. Das Wasser des Atlantischen Ozeans hatte in dieser Nacht eine Temperatur von nur -2,2°C, was bedeutet, dass die Menschen, die in das Wasser eintauchten, in kürzester Zeit erfroren wären.
Die Wiederentdeckung des Wracks
In den letzten Jahren hat die Tragödie der Titanic erneut die weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, nachdem das U-Boot OceanGate Titan bei einem Besuch des Wracks verschwunden war. Der Vorfall führte tragischerweise zum Tod aller fünf Menschen an Bord, aber er machte vielen auch die extremen Bedingungen deutlich, unter denen die Überreste des berühmten Schiffes liegen.
Der Ozeandampfer liegt in einer Tiefe von etwa 3.810 Metern auf dem Meeresboden. Das Schiff zerbrach in zwei Teile, wobei die beiden Hauptteile etwa 790 Meter voneinander entfernt liegen. Allein diese enorme Tiefe erklärt, warum die Erkundung des Wracks selbst mit moderner Technik als äußerst gefährliches Unterfangen gilt.

