Ein überraschendes Gesicht wird von den Anhängern der Tisza-Partei in Budapest am meisten favorisiert

Eine neue Umfrage des 21 Research Centre (21 Kutatóközpont), die von Népszava in Auftrag gegeben wurde, offenbart eine auffällige Verschiebung in der politischen Landschaft Budapests: Die Mehrheit der Wähler in der Hauptstadt würde nun ihre Stimme für die Tisza-Partei unter der Führung von Péter Magyar abgeben.

Die Theiß-Partei hat einen großen Vorsprung in der Hauptstadt

Péter Magyar Tisza Party
Foto: FB/Péter Magyar

Die Umfrage deutet darauf hin, dass die Tisza-Partei seit den Wahlen zum Europäischen Parlament im letzten Jahr nicht nur deutlich zugelegt hat, sondern auch bei fast allen wichtigen Indikatoren weit vor der regierenden Fidesz liegt.

Laut der repräsentativen Umfrage unter 1.000 Erwachsenen würden 51% aller Befragten in Budapest für die Tisza-Partei stimmen, wenn an diesem Sonntag Wahlen stattfinden würden. Unter denjenigen, die eine bevorzugte Partei nennen können, steigt die Unterstützung auf 55-58%, je nachdem, welche Untergruppe gemessen wird, schreibt Népszava.

Die Fidesz-Partei liegt dagegen bei 24% aller Befragten und bei 26% der engagierten Wähler – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem letzten Jahr, als beide Parteien 33% erhielten.

Kleine Parteien stagnieren, während die MKKP zulegt

Die Umfrage zeigt, dass es keiner der traditionellen Oppositionsparteien gelungen ist, die Fünf-Prozent-Hürde in der Hauptstadt zu überwinden. Sowohl die Demokratische Koalition (DK) als auch die rechtsradikale Mi Hazánk-Bewegung bleiben bei 4%, während Momentum nur 1% erreicht.

Die satirische Zweischwänzige Hundepartei (Magyar Kétfarkú Kutyapárt, kurz MKKP) hingegen würde 5-6% erreichen und wäre damit die einzige kleinere Partei, die in Budapest die Hürde überwinden würde. Nur 8% der Befragten geben an, derzeit unentschlossen zu sein.

Karácsony bleibt die beliebteste politische Figur

Gergely Karácsony Budapest Mayor Fidesz Tisza Party
Foto: Karácsony Gergely/Facebook

Die Umfrage untersuchte auch die Beliebtheit der führenden Politiker in der Hauptstadt. Der amtierende Bürgermeister Gergely Karácsony führt die Liste an: 50% der Budapester halten ihn für “eher” oder “stark” sympathisch. Péter Magyar folgt mit 45%.

Die Unterstützung für Dávid Vitézy, Vorsitzender der Podmaniczky-Bewegung und ehemaliger Staatssekretär, ist gemischter: 39% halten ihn für sympathisch, während beachtliche 34% unentschlossen bleiben. Die Fidesz-Bürgermeisterkandidatin Alexandra Szentkirályi hat die geringste Zustimmung unter den großen Kandidaten. Nur 22% sind positiv gestimmt und 64% äußern sich ablehnend.

Karácsony würde eine Bürgermeisterwahl locker gewinnen

Wenn die Bürgermeisterwahlen an diesem Sonntag stattfinden würden, deutet die Umfrage auf einen klaren Sieg von Karácsony bei den Wählern hin, die einen Kandidaten wählen können:

  • 50% würden Karácsony unterstützen
  • 27% würden für Vitézy stimmen
  • 23% würden Szentkirályi unterstützen

Analysten stellen fest, dass Karácsonys starke Position vor allem auf seine Beliebtheit bei den Anhängern der Tisza-Partei zurückzuführen ist: 77% von ihnen sehen ihn positiv und bevorzugen ihn gegenüber Vitézy mit einem entscheidenden Vorsprung von 69-27.

Wer ist schuld an Budapests Finanzproblemen?

Die Umfrage untersuchte auch die Wahrnehmung der Verantwortung für die anhaltenden Haushaltsprobleme der Hauptstadt. Die Wähler der Opposition geben mit überwältigender Mehrheit der nationalen Regierung die Schuld, während die meisten Fidesz-Wähler den Bürgermeister verantwortlich machen. Unter den unentschlossenen Einwohnern macht eine relative Mehrheit ebenfalls die Regierung verantwortlich. Insgesamt sind zwei Drittel der Budapester Wähler der Meinung, dass die Regierung die Hauptverantwortung trägt.

Nationale Trends kontrastieren mit dem politischen Klima in Budapest

Während die Tisza die Hauptstadt dominiert, scheinen die landesweiten Trends ausgeglichener zu sein. Eine aktuelle Medián-Umfrage deutet darauf hin, dass die Tisza-Partei landesweit immer noch in Führung liegt, allerdings nur fünf Prozentpunkte vor dem Fidesz. Die gleiche Umfrage berichtet von einem Anstieg des Optimismus über die Zukunft des Landes und einer Zunahme der Unterstützung für die derzeitige Regierung.

In Budapest ist die Botschaft der jüngsten Umfrage des 21 Research Centre jedoch eindeutig: Die Tisza-Partei ist die stärkste politische Kraft in der Stadt geworden und hat den Wettbewerb vor den nächsten Wahlen neu gestaltet.

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