Anstieg der kongenitalen Syphilisfälle in Ungarn: 21 Todesfälle bei Säuglingen in diesem Jahr

In Ungarn ist ein besorgniserregender Anstieg der Fälle von angeborener Syphilis zu verzeichnen. In diesem Jahr sind bereits 21 Säuglinge an der Infektion gestorben. Dies geht aus Daten hervor, die vom Nationalen Zentrum für öffentliche Gesundheit (NNGK) bestätigt und von RTL Híradó hervorgehoben wurden.

Regionale Auswirkungen

Dem Bericht von RTL zufolge ereigneten sich die meisten Todesfälle in Ostungarn. Das Komitat Heves verzeichnete fünf Todesfälle, Borsod-Abaúj-Zemplén drei und Bács-Kiskun vier. Auch in Budapest gab es vier Todesfälle bei Säuglingen im Zusammenhang mit kongenitaler Syphilis. Experten sagen, dass Kinder von Müttern, die obdachlos, drogenabhängig oder minderjährig sind oder in schwierigen finanziellen Verhältnissen leben, besonders gefährdet sind.

Surge in congenital syphilis cases in Hungary: 21 infant deaths this year
Screenshot: RTL Híradó

Steigende Zahlen veranlassen zum Handeln

Die Ungarische Gesellschaft für sexuell übertragbare Infektionen (STI-Gesellschaft) berichtete, dass in diesem Jahr bisher 63 Säuglinge mit kongenitaler Syphilis diagnostiziert wurden, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 42 Fällen, die im Jahr 2024 registriert wurden. Tragischerweise sind 14 dieser Säuglinge gestorben. “Die Situation ist äußerst besorgniserregend”, sagte Tímea Tisza, Präsidentin der STI-Gesellschaft. Betroffene Säuglinge werden im Krankenhaus behandelt und erhalten bis zu zwei Wochen lang tägliche Infusionen mit kristallinem Penicillin.

Neue Screening-Maßnahmen

Um den steigenden Trend einzudämmen, weitet Ungarn die obligatorischen Tests für schwangere Frauen aus. Während das Ersttrimester-Screening seit langem Standard ist, verlangen die Gesundheitsbehörden nun, dass alle werdenden Mütter unmittelbar vor der Geburt auf Syphilis getestet werden. Die leitende Ärztin des Landes, Dr. Orsolya Surján, erklärte, dass eine frühzeitige Erkennung, noch bevor Symptome bei der Mutter oder dem Fötus auftreten, bei rechtzeitiger Behandlung schwere Folgen verhindern kann.

Krankenhäuser an vorderster Front

Das Heim Pál Kinderkrankenhaus hat in diesem Jahr mehrere Säuglinge mit kongenitaler Syphilis behandelt und bietet auch weiterhin spezialisierte Pflege an. Die medizinischen Teams untersuchen die Ursachen für die steigenden Fallzahlen, um die gefährdeten Neugeborenen besser zu schützen.

heim pal hospital budapest
Foto: Heim Pál Krankenhaus

Sorgen um die öffentliche Gesundheit

Der Anstieg der kongenitalen Syphilis bedeutet eine größere Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, einschließlich des Zugangs zu pränataler Versorgung in Hochrisikogruppen. Experten betonen, dass frühzeitige Tests und Behandlung entscheidend sind, um weitere Tragödien zu verhindern.

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