Archäologen entdecken ein 1,5 Millionen Jahre altes Werkzeug, das nicht von Menschen stammt

Eine neue archäologische Entdeckung stellt gängige Theorien über die Geschichte der Menschheit in Frage.
Archäologen haben ein 1,5 Millionen Jahre altes Steinwerkzeug an einem Ort entdeckt, an dem es nach bisherigem Wissen erst seit 150.000 Jahren Menschen gibt, berichtet der Daily Star. Könnte dies bedeuten, dass es an der Zeit ist, die Geschichtsbücher neu zu schreiben?
Wer könnte zu dieser Zeit in Sulawesi gelebt haben?
In den letzten Jahren haben sich die Forscher zunehmend auf die indonesische Insel Sulawesi konzentriert, wo dieses schockierend alte Werkzeug entdeckt wurde. Der Fund wirft ernsthafte Fragen darüber auf, welcher menschliche Vorfahre zu dieser Zeit in der Region gelebt haben könnte. Archäologen haben in Wallacea, der Inselgruppe zwischen dem asiatischen und dem australischen Festland, Ausgrabungen durchgeführt.
Was diese neu ausgegrabenen Werkzeuge besonders bemerkenswert macht, ist die Tatsache, dass sie aus Feuerstein hergestellt wurden, einem sehr harten, feinkörnigen Sedimentgestein, dessen Formgebung viel Geschick erfordert. Laboranalysen ergaben, dass die Werkzeuge zwischen 1,04 und 1,48 Millionen Jahren hergestellt wurden, also Hunderttausende von Jahren vor dem bekannten Auftreten des Homo sapiens.
Hinweise auf eine unbekannte menschliche Spezies?
Obwohl der Homo erectus, ein entfernter Vorfahre des modernen Menschen, in dieser Zeit existierte, sind auf Sulawesi nur sehr wenige Überreste von Menschen gefunden worden. Die ältesten Beweise für die Anwesenheit des Menschen auf Sulawesi wurden bisher auf 150.000 Jahre zurückdatiert. Dieser neue Fund deutet darauf hin, dass eine unbekannte menschliche Spezies die Insel schon viel früher besiedelt haben könnte, auch wenn noch unklar ist, wer genau sie waren.
Diese Entdeckung könnte auch der Forschung über die so genannten “Hobbit-Menschen” neues Leben einhauchen, insbesondere über den Homo luzonensis und den Homo floresiensis, deren Ursprünge noch erforscht werden. Diese mysteriösen, kleinwüchsigen Homininen lebten auf den nahegelegenen Inseln Luzon und Flores, aber es ist möglich, dass ihr gemeinsamer Vorfahre einst auch Sulawesi durchstreifte.

Archäologen auf der Spur der Vorfahren der Menschheit
Tatsächlich sind der Homo floresiensis und der Homo luzonensis selbst relativ junge Entdeckungen. Die ersten Spuren des Homo floresiensis wurden 2003 in der Liang Bua-Höhle auf der Insel Flores in Indonesien gefunden, während der Homo luzonensis erstmals 2007 auf der philippinischen Insel Luzon identifiziert wurde, obwohl er erst 2019 als eigenständige Art bestätigt wurde.
Adam Brumm, ein leitender Archäologe des Ausgrabungsteams auf Sulawesi, sagte, es sei noch unklar, für welche Zwecke die Werkzeuge verwendet wurden. Wahrscheinlich handelte es sich um Mehrzweckwerkzeuge, die möglicherweise zum Schneiden oder Schaben verwendet wurden. Möglicherweise dienten sie der Nahrungszubereitung, doch an den ausgegrabenen Tierknochen wurden bisher keine Schnittspuren gefunden, so dass diese Theorie unbestätigt ist.
Es bleiben zwar viele Fragen offen, aber eines ist sicher: Die Verwendung von Steinwerkzeugen in Sulawesi vor 1,5 Millionen Jahren passt nicht in unser heutiges Verständnis der menschlichen Geschichte.
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