Schockierende Entdeckung: Aztekischer Turm aus 119 Schädeln in Mexiko ausgegraben

Vor Jahren entdeckten Archäologen einen Turm aus 484 menschlichen Schädeln – doch jetzt wurde in Mexiko eine weitere bahnbrechende Entdeckung gemacht. Es wird angenommen, dass das bizarre Bauwerk nicht nur bei religiösen Ritualen der Azteken eine wichtige Rolle spielte, sondern auch als Machtdemonstration der Zivilisation diente.
Im Herzen von Mexiko-Stadt, unter den Ruinen der alten aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan, haben Archäologen einen weiteren erschreckenden Fund gemacht. Seit 2017 untersuchen Forscher, die an der Ausgrabung des antiken Templo Mayor arbeiten, den Ort, an dem laut All That’s Interesting erstmals ein grausiger Turm aus menschlichen Schädeln entdeckt wurde.
Dank jahrelanger beharrlicher Forschung haben die Experten nun einen neuen Abschnitt mit 119 Schädeln entdeckt. Der Huey Tzompantli – so der Name der ursprünglichen Struktur – hatte einen Durchmesser von fünf Metern und bestand aus 484 menschlichen Schädeln. Mit den neu entdeckten Überresten hat sich diese Zahl nun auf 603 erhöht.
Die Schädel dienten mehreren Zwecken
Die Schädel gehörten zur Trophäenkammer des Templo Mayor, dem Haupttempel der Azteken, der für Menschenopferrituale verwendet wurde. Der zylindrische Turm stand in der Nähe der Kathedrale, die später darüber gebaut wurde, in der Nähe des Schreins, der Huitzilopochtli, dem aztekischen Gott der Sonne, des Krieges und des Opfers, gewidmet war.
Nach Angaben von Forschern des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte Mexikos (INAH) war die neu entdeckte Schädelwand Teil des Hauptheiligtums des Tempels. Sie symbolisierte sowohl die heilige Macht als auch die den Göttern dargebrachten Opfergaben – eine Art Grenze zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt, bei der die Körper der Opfer auf der Erde blieben, ihre Seelen aber zu den Göttern aufstiegen.
Experten vermuten jedoch, dass diese Schädeltürme mehr als nur religiöse Hingabe ausdrückten: Sie waren auch ein eindrucksvolles Zeichen für die Macht und das Prestige des Aztekenreiches. Der Huey Tzompantli versetzte ausländische Besucher wahrscheinlich sowohl in Erstaunen als auch in Angst und Schrecken – einschließlich der spanischen Konquistadoren, die unter der Führung von Hernán Cortés 1521 Tenochtitlan eroberten.
Seltsame Details im Bauwerk versteckt
Im Laufe der Jahre haben Forscher drei verschiedene Bauphasen des Turms identifiziert, die zwischen 1486 und 1502 liegen. Das Bauwerk weist merkwürdige Merkmale auf: Die Schädel wurden mit Mörtel zusammengefügt und kreisförmig um einen leeren Raum herum nach innen angeordnet.
Der Grund für diese ungewöhnliche Anordnung bleibt unklar. Einige Experten glauben, dass die Schädel nach Opferzeremonien zunächst auf Gestellen ausgestellt und erst später in die Wand integriert wurden – als nur noch nackte Knochen von ihnen übrig waren.
Nicht nur Männer wurden geopfert
Zunächst nahmen die Archäologen an, dass die Überreste jungen männlichen Kriegern gehörten. Später entdeckten sie jedoch eine beträchtliche Anzahl von Frauen- und Kinderschädeln unter den Überresten – ein Befund, der die lange Zeit vorherrschende Meinung widerlegt, dass nur Männer geopfert wurden.
Laut dem Archäologen Raúl Barrera ist es zwar ungewiss, wie viele der Opfer Krieger oder Sklaven waren, aber eines ist klar: Sie alle wurden als heilig angesehen. Sie wurden den Göttern als Opfer dargebracht und wurden so Teil des übernatürlichen Reiches.
Die Ausgrabungen sind noch im Gange
Die Archäologen sagen, dass die Ausgrabungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Die Ausgrabungen begannen 2015 während der Renovierung eines Gebäudes, und die laufenden Forschungen bringen jedes Jahr neue Aspekte der aztekischen Religion und Gesellschaft ans Licht. Diese jüngste Entdeckung – der Turm der 119 Schädel – fügt dem riesigen, blutverschmierten Mosaik, das eines der geheimnisvollsten Gesichter der aztekischen Zivilisation offenbart, ein weiteres Stück hinzu.

