Budapests öffentlicher ‘Bubi’-Fahrradservice steht vor der Winterpause

Wer in diesem Winter auf die Bubi-Räder angewiesen ist, könnte eine kalte Überraschung erleben: Der derzeitige Servicevertrag läuft am 23. Dezember aus, und der Start des neuen Systems hat sich bereits verzögert.
Neuer Vertrag noch nicht unterzeichnet
Laut Telex könnte Budapests öffentliches Bike-Sharing-System ab dem 23. Dezember von den Straßen verschwinden, da der Vertrag mit den derzeitigen Betreibern, der Csepel Kerékpárgyártó Zrt. und dem deutschen Unternehmen Nextbike, ausläuft, während die Ausschreibung für das neue “Bubi 3.0”-System langsamer voranschreitet als geplant.
Ursprünglich sollte der Vertrag bis Ende August oder Anfang September unterzeichnet werden, aber das ist nicht geschehen. Auch auf der jüngsten Sitzung der Budapester Stadtverordnetenversammlung wurde das Thema nicht auf der öffentlichen Tagesordnung erwähnt.
Wenn bis zum 23. Dezember keine neue Vereinbarung unterzeichnet wird, muss das gesamte Bike-Sharing-System der Stadt vorübergehend stillgelegt werden. Obwohl die BKK Gespräche über eine Verlängerung des aktuellen Vertrags aufgenommen hat, sind die Beziehungen zwischen den Parteien Berichten zufolge angespannt, so dass der Ausgang dieser Verhandlungen ungewiss bleibt.
Bubi 3.0 verzögert sich vor dem Start
Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony kündigte das Bubi-System der dritten Generation bereits im April 2024 an, ursprünglich geplant für das erste Quartal 2026. Aufgrund der anhaltenden Verzögerungen im Beschaffungsprozess ist dieser Zeitplan nun jedoch in Frage gestellt.
Es wird erwartet, dass die neue Flotte mindestens doppelt so groß sein wird wie die derzeitige und zum ersten Mal auch Fahrräder mit elektrischer Unterstützung umfasst. (Wir haben hier mehr über die Entwicklungen von Bubi 3.0 und die kommenden E-Bikes geschrieben).
Fahrer spüren bereits die Verzögerung
Derzeit verlassen sich Zehntausende von aktiven Nutzern auf die grünen Fahrräder für den täglichen Transport. Nach Angaben der BKK wurden selbst im Winter 2023 täglich mehrere Tausend Fahrten ausgeliehen – im November waren es im Durchschnitt mehr als 7.000 Fahrten, an vielen Tagen im Dezember sogar 5.000-6.000.
Der jüngste Verkehrsbericht der BKK zeigt, dass allein im September 2025 über 332.000 Fahrten mit MOL Bubi-Fahrrädern durchgeführt wurden.
Die Unsicherheit rund um den Service ist jedoch bereits spürbar: Jahres- und Halbjahreskarten wurden zurückgezogen, so dass nur noch Monatskarten verfügbar sind. Die BKK erklärte, dass die aktuellen Karten technisch nicht auf das neue System übertragen werden können – aber für die Nutzer ist dies ein klares Signal, dass die Umstellung länger dauern wird als erwartet.
MOL Bubi – Jetzt ein fester Bestandteil des Stadtlebens
Da Budapest Monate ohne seine grünen Fahrräder vor sich hat, lohnt es sich, daran zu denken, wie sehr das System ein Teil des städtischen Verkehrsnetzes geworden ist. MOL Bubi wurde 2014 als öffentlicher Mobilitätsdienst von der BKK ins Leben gerufen und bietet heute rund 2.400 Fahrräder an mehr als 200 Andockstationen in der ganzen Hauptstadt an.
Über die App können Nutzer ganz einfach ein Fahrrad für kurze oder tägliche Fahrten mieten – eine erschwingliche, schnelle und umweltfreundliche Alternative zum Auto oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln. In den letzten zehn Jahren wurden Millionen von Fahrten verzeichnet, und viele Budapester nutzen das System das ganze Jahr über, auch in den kälteren Monaten. Eine Einstellung des Dienstes, selbst für ein paar Wochen, würde daher den Alltag tausender Pendler stören.
Titelfoto: MOL Bubi közbringa-szolgáltatás / Facebook

