Achtung! Sie könnten leicht in einem Budapester Taxi landen, das von jemandem gefahren wird, der keinen Führerschein oder nicht einmal eine Grundschulausbildung hat

Zoltán Metál, Vorsitzender der Nationalen Taxivereinigung, warnt davor, dass in den letzten Jahren die Straßen Budapests von Taxifahrern überschwemmt wurden, die nicht nur keinen Führerschein haben, sondern nicht einmal über eine Schulbildung der achten Klasse verfügen. Er fordert von den Behörden ein hartes Durchgreifen.
Einsteigen ohne Papiere und Schulbildung
Die Budapester Taxitarife wurden zuletzt im März 2023 um 10% erhöht. Damit stieg der Grundtarif auf 1.100 Forint, der Kilometertarif auf 440 Forint und der Minutentarif auf 110 Forint. Die größte Erhöhung erfolgte bereits im Mai 2022, als die Fahrpreise um 25-30% stiegen. Bereits im Februar dieses Jahres drängten die Fahrer auf eine weitere deutliche Erhöhung um mehr als 20% – was einen Grundtarif von rund 1.400 Forint und 560 Forint pro Kilometer bedeutet hätte -, aber das Budapester Rathaus lehnte den Vorschlag ab.

Dennoch bleibt der Job ein Magnet, der Horden von Amateuren ohne Qualifikationen oder Papiere anzieht. Viele lassen sich auch dann nicht abschrecken, wenn sie weder einen Führerschein noch einen Nachweis über den Abschluss einer achtjährigen Grundschulausbildung haben – beides gesetzliche Anforderungen nach ungarischem Recht.
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Warum gibt es so viele Taxifahrer in Budapest?
Laut Zoltán Metál wurde der Berufsstand stark ausgedünnt, und nur stärkere und häufigere behördliche Patrouillen können das Problem lösen.

Im Parlament sprach der parlamentarische Staatssekretär János Fónagy das Problem direkt an. Er räumte ein, dass die Straßen von Budapest mit Taxis überfüllt sind. Jahrzehntelang gab es in Ungarn landesweit etwa 10.000 Taxifahrer, von denen etwa die Hälfte außerhalb der Hauptstadt tätig war. Diese Zahl ist inzwischen auf 12.500 angestiegen – weit mehr, als das Land realistischerweise verkraften kann. Infolgedessen herrscht ein harter Wettbewerb um Fahrgäste, der von Einzelfahrern bis hin zu großen Firmenkunden reicht.
Sollten nicht-ungarisch sprechende Personen aus den Taxis verbannt werden?
Metál glaubt, dass die Lösung in verstärkten Patrouillen liegt, um räuberische sogenannte “Hyänen” zu fangen, deren Anwesenheit ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellt. Er fordert auch ein hartes Durchgreifen gegen High-Tech-Betrug bei Fahrprüfungen mit intelligenten Geräten sowie strengere Regeln für die Erteilung von Taxilizenzen – möglicherweise einschließlich der Installation von Überwachungsgeräten in den Prüfungszentren.
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Darüber hinaus möchte der nationale Taxiverband, dass Drittstaatsangehörige, die kein Ungarisch sprechen, vom Markt ausgeschlossen werden (EU- und EWR-Bürger wären davon ausgenommen). Bislang durften solche Fahrer die Prüfungen mit Hilfe von Dolmetschern ablegen.
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