CETA im Interesse Ungarns abschließen, sagt Außenminister in Ottawa
Washington, D.C, 24. Oktober (MTI) – Der Abschluss des CETA-Freihandelspakts zwischen der Europäischen Union und Kanada sei ein vitales ungarisches Interesse, sagte der ungarische Außenminister am Montag in Ottawa nach Gesprächen mit kanadischen Beamten.
“Die baldige Unterzeichnung von CETA wäre zweifellos im wirtschaftlichen Interesse Ungarns, da ungarische Unternehmen derzeit auf dem kanadischen Markt einen Nachteil gegenüber US-amerikanischen und mexikanischen Wettbewerbern erleiden, die Handelsabkommen mit Kanada haben”, sagte Péter Szijjártó.
Die Unterzeichnung würde auch bei der Vermarktung von in Ungarn hergestellten Fahrzeugen sowie Pharma- und Lebensmittelprodukten in Kanada hilfreich sein, sagte Szijjártó und verwies auf die 535 Millionen Dollar teure Kreditlinie, die die ungarische Eximbank zur Unterstützung dieses Ziels eröffnet habe.
Der Minister führte am Morgen Gespräche mit Amtskollege Stephane Dion und legte am Denkmal für die Revolution Ungarns 1956 einen Kranz nieder, danach traf er einflussreiche kanadische Geschäftsleute, darunter den in Ungarn geborenen Goldgräbermagneten und Philanthropen Peter Munk.
Bei der Bewertung seiner Gespräche teilte Szijjártó MTI telefonisch mit, dass Kanada und Ungarn weiterhin enge Verbündete sein würden, vor allem in der Wirtschafts-, Handels- und Verteidigungszusammenarbeit.
Er kündigte die mit Kanadas Zulieferer Linomar erzielte Vereinbarung an, wonach der Zulieferer der Autoindustrie 7 Milliarden Forint (22,7 Mio. EUR) investieren würde, um weitere 80 Arbeitsplätze in seinen Werken in Orosháza und Békéscsaba im Südosten Ungarns zu schaffen, wo bereits 2.300 Menschen arbeiten.
Szijjarto gab außerdem bekannt, dass er sich mit Air Canada auf den Betrieb von fünf Flügen pro Woche zwischen Toronto und Budapest ab dem nächsten Jahr geeinigt habe. Es besteht die Hoffnung, dass dadurch die 40.000 kanadischen Touristen, die Ungarn im Jahr 2015 besuchten, weiter aufgestockt werden.
Er sagte, die beiden Länder hätten die militärische Zusammenarbeit weiter gestärkt, wobei die Ausbildung ungarischer Piloten in Kanada bis 2021 fortgesetzt werde.
Szijjártó sagte, er habe seinen Partnern dafür gedankt, dass Kanada nach der Revolution von 1956 rund 38.000 ungarische Flüchtlinge aufgenommen habe.
“Wir sind stolz darauf, dass heute eine Gemeinschaft von mehr als 300.000 Ungarn Kanada stärkt”, sagte der Außenminister.