Das Sziget Festival ist gerettet! Hier erfahren Sie, was Sie erwarten können, wenn die Veranstaltung in eine neue Ära eintritt
Károly Gerendai, der Gründer des Sziget Festivals, hat die Kontrolle über die Veranstaltung wiedererlangt, nachdem sich die vorherigen Eigentümer vom ungarischen Markt zurückgezogen hatten – ein Schritt, der die Zukunft des Festivals ernsthaft gefährdete. In einem Interview mit 24.hu sprach der Unternehmer über die Umstände des Rückkaufs, seine Pläne für die kommenden Jahre und die Lehren aus der vergangenen Zeit.
Gerendai sagte, er habe ursprünglich nicht vorgehabt, zurückzukehren, aber als er erkannte, dass Sziget aufhören könnte zu existieren, fühlte er sich gezwungen, einzugreifen und die Verantwortung zu übernehmen. Er wartet nun optimistisch auf die Genehmigung der Budapester Generalversammlung zur Nutzung des öffentlichen Raums, obwohl zum Zeitpunkt des Interviews noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden war.
Gerendai kritisiert die früheren Eigentümer
Der Gründer hat sowohl das Wirtschaftsmodell des Sziget Festivals als auch die früheren Eigentümer kritisiert. Die ausländischen Investoren hätten sich viel zu sehr auf Starinterpreten konzentriert und versucht, jedes Festival nach dem gleichen Muster zu betreiben.
Infolgedessen ist die Zahl der internationalen Besucher stark zurückgegangen. In der Vergangenheit wurden 85% der 50.000-60.000 Dauerkarten im Ausland verkauft, aber im letzten Jahr wurden nur 22.800 Karten gekauft, und nur 70% davon gingen an ausländische Gäste. Laut Gerendai zeigt dies deutlich, dass das Programm allein nicht ausreicht. Das Sziget muss ein viel reichhaltigeres und vielfältigeres Kulturerlebnis bieten.
Pläne zur Stärkung des kulturellen Angebots des Sziget Festivals
In Bezug auf zukünftige Pläne betonte Gerendai, dass das Festival sowohl das Besuchererlebnis als auch seine Kulturprogramme verbessern möchte, indem es mehr Ressourcen für Veranstaltungen, Dienstleistungen, Visualisierungen und Kommunikation bereitstellt. Ziel ist es, Sziget nicht nur für junge Menschen, sondern auch für die Altersgruppe der 30-40-Jährigen attraktiver zu machen. Das Programm für 2026 wurde noch nicht bekannt gegeben, aber die Nachfrage nach Eintrittskarten ist bereits groß und die Preise für Speisen und Getränke werden voraussichtlich auf dem Niveau von diesem Jahr bleiben – einschließlich der Fortführung des Konzepts der “preisgünstigen Speisen”.
Gerendai wies darauf hin, dass die Sziget Zrt. zwar zurückgekauft wurde, der Markenname aber immer noch im Besitz des früheren Eigentümers ist, so dass das Unternehmen weiterhin eine Lizenzgebühr zahlen wird. Er wird sich in erster Linie auf die strategische Führung konzentrieren und zwei Tage pro Woche im Sziget-Büro verbringen, während seine gastronomischen Unternehmungen weiterhin von seinem Team geleitet werden.
Finanzielle Situation rechtfertigt nicht den Ausstieg der früheren Eigentümer
Nach Ansicht des Gründers war die finanzielle Lage von Sziget allein kein Grund für den Ausstieg der früheren Eigentümer. Das gesamte Unternehmensportfolio erwirtschaftete beträchtliche Gewinne, und eine Querfinanzierung hätte Sziget zukunftsfähig gehalten. Der wahre Grund für die Entscheidung des amerikanischen Investmentfonds bleibt ihm unbekannt.
Mit der Rückkehr von Károly Gerendai schlägt Sziget ein neues Kapitel auf – eines, das kulturelle Erfahrungen und ein vielfältiges Publikum in den Vordergrund stellt und gleichzeitig sicherstellt, dass das Festival auf einem stabilen wirtschaftlichen Fundament steht.