Der Europarat bittet um Informationen zur Diskriminierung von Roma-Kindern in Ungarn

Budapest, 11. Dezember (MTI) – Der Europarat (CoE) hat von der ungarischen Regierung Informationen über eine “unrealistisch” hohe Zahl von Roma-Kindern angefordert, die auf Sonderschulen für geistig Behinderte geschickt werden.
In einer Erklärung erklärte der Europarat, er benötige statistische Zahlen, um zu beurteilen, warum es in solchen Schulen mehr Roma als Nicht-Roma-Kinder gebe und welche Faktoren zu einem steigenden Verhältnis beigetragen hätten. Die Zahlen sollten die Zahl der Roma- und Nicht-Roma-Kinder enthalten, die vor Schuleintritt gebeten wurden, einen Test auszufüllen, und die Zahl der Kinder, bei denen aufgrund der Testergebnisse eine geistige Behinderung festgestellt wurde. Der ungarische Bericht sollte Zahlen enthalten, aus denen hervorgeht, wie viele Roma- und Nicht-Roma-Kinder in Sonder- oder Sonderschulen gelernt haben, sowie die Zahl der Kinder, die erstmals als geistig behindert befunden wurden, die sich jedoch bei einer anschließenden Untersuchung als gesund erwiesen und in eine Regelschule aufgenommen werden durften.
Der Europarat hat die ungarischen Behörden außerdem aufgefordert, in ihren Bericht Informationen darüber aufzunehmen, wie Kinder für den Vorschultest ausgewählt werden und ob Roma-Kinder auf der Grundlage objektiver Faktoren in Sonderschulen geschickt werden.

