Der ikonische Aussichtsturm am Plattensee wird wegen baulicher Risiken abgerissen

Das Schicksal des Várhegyi Széplátó, der an einem der schönsten Orte am Südufer des Balaton steht, ist besiegelt: Der ikonische Aussichtsturm in Fonyód wird abgerissen. Die Entscheidung ist nicht das Ergebnis politischer Manöver oder eines neuen Entwicklungsprojekts, sondern eine ernüchternde Realität – das Bauwerk ist gefährlich unsicher geworden.

In den letzten Jahren haben holzzerstörende Pilze und Bockkäfer dem hölzernen Gerüst des Turms schwere Schäden zugefügt, so dass keine andere Wahl blieb, als zu handeln. Der Stadtrat von Fonyód wird voraussichtlich im Juli über das Angebot zum Abriss entscheiden.

Wie sonline.hu berichtet, wurde das Ausschreibungsverfahren vor kurzem abgeschlossen, und in einer außerordentlichen Ratssitzung in den kommenden Wochen wird entschieden, welches Unternehmen die Arbeiten durchführen wird. Das Ziel ist klar: Der Abriss soll noch vor Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Bürgermeister betonte, dass die Situation dringend ist und dass der Turm am Balaton eine zunehmende Gefahr darstellt.

Was ist mit dem Aussichtsturm am Balaton passiert?

Der Várhegyi-Aussichtsturm wurde 2011 mit Mitteln der Europäischen Union gebaut und kostete rund 80 Millionen Forint. Zu dieser Zeit galt er als einer der modernsten und spektakulärsten Aussichtstürme der Region. Im Jahr 2021 – nur ein Jahrzehnt später – wurde jedoch deutlich, dass die Holzkonstruktion erhebliche Schäden erlitten hatte.

Bockkäfer – die typischerweise in älteren Holzkonstruktionen vorkommen – und holzzerstörende Pilze hatten die Struktur fast vollständig zerstört. Als das ganze Ausmaß des Schadens bekannt wurde, reichte die Stadt eine Klage gegen die Baufirma ein. Das Gerichtsverfahren wurde 2024 abgeschlossen. Der Stadt wurden 60 Millionen Forint als Schadensersatz zugesprochen, die einen Teil der Abrisskosten decken werden. Trotz der gerichtlichen Entscheidung betonte der Bürgermeister, dass die Gefahr weiterhin besteht und dass das Bauwerk so schnell wie möglich abgerissen werden muss.

Balaton Hungary Landscape
Quelle: Wikimedia Comms / Erstellt von: txd

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht der gesamte Turm von der Bergkuppe verschwinden wird. Der 40 Meter hohe Stahlgitter-Antennenturm, der die Holzkonstruktion umgibt, wird intakt bleiben. Nur die 25 Meter hohe hölzerne Aussichtsplattform, die von dem Befall betroffen war, wird entfernt. Dennoch ist die Anlage derzeit für Besucher geschlossen, und das landschaftliche Erlebnis, das sie einst bot, wird für einige Zeit nicht mehr möglich sein.

Ein Wiederaufbau ist möglich – aber nicht in absehbarer Zeit

Die Stadtverwaltung erwägt den Wiederaufbau des Aussichtsturms, aber das wird wohl frühestens 2026 oder 2027 geschehen. Sogar die Materialien für die neue Struktur müssen noch festgelegt werden; Experten werden zu Rate gezogen, um über das Design und die Bauweise zu beraten. Bis dahin bleibt der Standort ein Aussichtspunkt ohne Aussicht.

Der Várhegyi Széplátó war mehr als nur ein Holzbauwerk – er war ein Symbol für die Landschaft am Balaton. Sein Panoramablick war bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Die Nachricht von seinem Abriss stellt für viele einen symbolischen Verlust dar: das Ende einer zerbrechlichen Harmonie zwischen Natur und menschlichem Einfallsreichtum. Zwar gibt es in der Balaton-Region noch einige andere Aussichtstürme, aber nur wenige können sich mit dem Erlebnis messen, das der Fonyód-Turm bietet.

Sein Verschwinden wirft neue Fragen auf: Wie wird das neue Bauwerk aussehen? Wird er etwas vom Charakter des ursprünglichen Turms bewahren? Wie können moderne Materialien mit den Werten des naturnahen Tourismus in Einklang gebracht werden? Eines ist sicher: Die lokalen Behörden geben nicht auf. Sie setzen sich weiterhin dafür ein, den Aussichtsturm wieder zugänglich zu machen – sicher und nachhaltig. Aber vorerst muss sich Fonyód von einem seiner beliebtesten Wahrzeichen verabschieden.

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