Der letzte Vorhang: Das Opernhaus verabschiedet sich vom Budapester Erkel-Theater

Ende 2024 gab die ungarische Regierung offiziell ihre Entscheidung bekannt, ein neues staatliches Theater zu schaffen. Veranstaltungsort wird das Erkel-Theatergebäude auf dem Papst-Johannes-Paul-II.-Platz (II. János Pál pápa tér) sein, das zuvor von der Ungarischen Staatsoper genutzt wurde. Die neue Institution, die die Förderung ungarischer Musik und Tanz zum Ziel hat, wird eine zu 100% staatliche gemeinnützige Gesellschaft sein und im Januar 2025 ihre Tätigkeit aufnehmen.

Nach Index3,5 Milliarden HUF (ein Budget8,4 Mio. EUR) für den Betrieb des Theaters bis 2025 vorgesehen, in den Folgejahren sollen weitere Mittel hinzukommen Das Opernhaus erhält 2 Mrd. HUF (4,8 Mio. EUR) als Entschädigung für die Übertragung der Ausstattung und Einrichtung des Theaters.

Erkel Budapest Theather
Foto: Alpár Kató – Tägliche Nachrichten Ungarn ©

Der Minister für Volkswirtschaft wird für die Gründung des Unternehmens verantwortlich sein und auch für den Abschluss der Immobilienverwaltungsverträge für das Erkel-Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium verantwortlich sein. Der Minister für Kultur und Innovation wird auch die Eigentumsrechte an der Immobilie ausüben.

Leitung und Ziele des neuen Theaters

Péter Cseke, derzeit Direktor des Katona-József-Nationaltheaters in Kecskemét, und Vajk Szente, Regisseur und Schauspieler, wurden für die Leitung des neuen Musiktanztheaters ausgewählt. Das Konzept für das neue Theater wurde vor vier Jahren ausgearbeitet, aber erst jetzt, unter der Leitung von Baláz Hankós Ministeramt, wurde das Projekt beschleunigt.

Die neue Institution wird sich auf Musical- und Musikproduktionen spezialisieren und dabei die bisherigen Erfahrungen des Erkel-Theaters bei der Förderung des Genres nutzen. Frühere Produktionen wie The Musical Pushkin oder The Heart of Stone „The Baradlay Legend haben diese Richtung bereits vorhergesagt. Ziel der neuen Geschäftsführung ist es, mit moderner Musik, Tanzaufführungen und klassischen Werken einen kulturellen Raum zu schaffen, der den Bedürfnissen des Publikums gerecht wird.

Abschied vom Opernhaus

Ab dem 1. Januar 2025 wird das Opernhaus den Betrieb des Erkel-Theaters offiziell an die neue Institution übergeben, sich jedoch mit mehreren weiteren Vorstellungen in den ersten drei Monaten des Jahres von der Spielstätte verabschieden. Dazu gehören Verdis “Traviata” und Pongrác Kacsóhs “János vitez”. Höhepunkt der Saison wird eine Aufführung von Schönbergs “Gurre-Liedern” sein, die auch den offiziellen Abschied des Opernhauses vom Erkeltheater markieren wird.

Nach Index, bis März gibt es öffentlich zugängliche Aufführungen, ab Frühjahr 2025 übernimmt das neue Theater das Gebäude und die dort stattfindende künstlerische Arbeit. Ziel der neuen Leitung ist es, eine fortschrittliche Institution zu schaffen, die die nationale Musik- und Tanzkultur unterstützt.

Der Plan, das Erkel-Theater unabhängig zu machen, steht schon seit langem auf der Tagesordnung. Obwohl es in der Vergangenheit erheblichen Widerstand seitens des Opernhauses gab, haben Budgethilfen und überzeugende Argumente der am Projekt beteiligten Fachleute dazu beigetragen, es Wirklichkeit werden zu lassen. Das neue Theater wird ein würdiger Nachfolger der reichen Geschichte der Erkel sein und gleichzeitig durch Musik und Tanz neues Publikum anziehen.

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