Die Behörden befassen sich jedes Jahr mit 17.000 Fällen vermisster Kinder

Die Zahl der vermissten Kinder steigt von Jahr zu Jahr: 2014 wurden knapp 17.000 Fälle registriert, die meisten Kinder werden bald gefunden, aber einhundert Kinder verschwinden jedes Jahr endgültig, schreibt hvg.hu.

Jedes Jahr werden immer mehr Kinder vermisst: Die Zahl der registrierten Fälle lag 2010 bei 11.000, im Jahr 2014 stieg sie auf fast 17.000; Dies bedeutet jedoch nicht, dass 17.000 Kinder körperlich vermisst werden und im Land herumlaufen. Borbála Cseke , Direktor der Kek-Vonalkrisenstiftung (Kék Vonal Gyermkrízis Alapítvány), sagte, dass sich diese Zahl nicht auf Einzelpersonen beziehe, da eine große Zahl von Kindern mehrmals im Jahr wegläuft, insbesondere aus Kinderheimen. Die Polizei bestätigte die Zahl der Heimbewohner, dass dies nicht der Fall sei.

Die meisten vermissten Kinder sind in den Landkreisen Borsod-Abaúj-Zemplén, Hajdú-Bihar, Szabolcs-Szatmár-Bereg und Pest registriert, und ihre Zahl ist in Budapest besonders hoch. Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist der sozioökonomische Hintergrund der Kinder (die finanzielle Situation der Familie und der Bildungsstand der Familienmitglieder) und in welchem Ausmaß sie beeinflusst werden können In den meisten Fällen ist die Flucht nur ein Symptom und kann nicht allein bewertet werden, sagte Szilvia Gyurkó, Kinderrechtsexpertin gegenüber HVG.

Kinder laufen meist weg, um zu zeigen, dass sie sich in einer unangenehmen Situation befinden Ihre Flucht ist ein Zeichen dafür, dass etwas innerhalb der Familie oder in der näheren Umgebung nicht stimmt, und es sollte geändert werden, sagte Cseke.Die meisten Kinder verschwinden nicht nach einem Streit, sondern ihre Entscheidung ist das Ergebnis einer Reihe unerwünschter Ereignisse Sie beschließen, wegzulaufen, wenn sie sich unerwünscht oder vernachlässigt fühlen, und bekommen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit, aber es ist sehr selten, dass ein Kind nach nur einem Streit verschwindet.

Nach Angaben der Polizei wird jedes dritte vermisste Kind einen Tag nach seiner Vermisstenmeldung geborgen, 30% werden innerhalb einer Woche gefunden und 35% werden innerhalb eines Monats gefunden. Die Behörden geben an, dass sie auch den Aufenthaltsort der verbleibenden Kinder kennen, ihre Suche nach ihnen ist jedoch schwierig, da sie im Ausland sind, sich verstecken oder sich unter Flüchtlingsstatus in Ungarn aufhalten Neunzig Prozent der Kinder, die vor ihren Familien (und nicht aus Kinderheimen) fliehen, werden 1-2 Tage nach ihrer Meldung gefunden, was relativ gut ist, aber jedes Jahr gibt es mehr als 100 Fälle, in denen die Kinder nicht gefunden werden können.

Laut Cseke wollen die meisten Kinder, die weglaufen, nicht endgültig verschwinden, und sie gehen oft an Orte, an denen nach ihnen gesucht wird; Sie wollen ihren Erziehungsberechtigten nur zeigen, dass etwas nicht stimmt. Das Ministerium für menschliche Kapazitäten (EMMI) berichtete, dass 48% der Kinder, die aus einem Kinderheim geflohen waren, zu ihren Eltern zurückkehrten, viele von ihnen zu Freunden oder Liebhabern gingen oder einfach nur umherwanderten Sechsundzwanzig Prozent von ihnen schlossen sich Menschen an, die sie nicht kannten.

Kinderheime sind keine sehr positiven Orte, und Integration ist hart – das ist die häufigste Meinung unter Experten über diese Einrichtungen. Wenn ein Kind in Obhut genommen wird, hat es viel durchgemacht; Sie wurden entweder verbal oder körperlich misshandelt und wurden äußerst vernachlässigt, und die Unterbringung in einem Heim macht die Sache noch schlimmer.

Miklós Radoszáv, Kinderschutzexperte, sagte, dass nicht alle Kinder die Aufmerksamkeit ihrer Eltern fordern und viele Menschen überraschen, wenn ein „gutes“Kind vermisst wird. Der Experte bestätigte auch, dass die Zahl der vermissten Kinder nicht steigt, einige von ihnen jedoch mehrmals weglaufen Radoszáv sagt, dass Eltern und Erziehungsberechtigte alarmiert werden sollten, wenn das Kind neue Gewohnheiten hat, seine schulischen Leistungen sinken oder sich sein Verhalten ändert: Das sind alles Anzeichen dafür, dass die Priorität der Familie neu bewertet werden sollte und sie sollten hochwertige Zeit mit den Kindern verbringen.

basierend auf einem Artikel von hvg.hu
Übersetzt von Adrienn Sain