Die düsteren Ergebnisse einer groß angelegten Temu- und Shein-Produktsicherheitsuntersuchung: gefährliches Babyspielzeug, feuergefährliche Ladegeräte, krebserregender Schmuck

Westeuropäische Länder haben sich zusammengeschlossen, um die erschreckende Wahrheit aufzudecken: Sie könnten über die chinesischen Plattformen Shein und Temu ernsthaft gefährliche Artikel bestellen. Shein hat inzwischen auf die Erkenntnisse reagiert. Die Verbraucherschutzbehörden aus vier Ländern haben die Untersuchung durchgeführt, die bestätigt, dass Online-Marktplätze zwar bequem und beliebt sind, Käufer jedoch äußerste Vorsicht walten lassen müssen – vor allem, wenn sie über diese Plattformen bei Verkäufern außerhalb der EU einkaufen.
Die Produkte wurden unabhängig im Labor getestet
Verbraucherorganisationen aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Dänemark bestellten bei Temu und Shein insgesamt 162 Produkte im Wert von 690 €, verteilt auf drei Kategorien: Schmuck, Babyspielzeug und USB-Ladegeräte. Sie bestellten 54 Artikel pro Kategorie, davon 27 von jeder Plattform, was eine solide Stichprobengröße für die Studie gewährleistet.
Sobald die Produkte eintrafen, wurden sie an Labors geschickt, um die Einhaltung der europäischen Sicherheitsstandards zu überprüfen. Das Ergebnis war eindeutig: Etwa 70% fielen bei diesen Tests durch.

Die Ergebnisse wurden von azenpenzem.hu auf der Grundlage von Daten des Verbands der bewussten Verbraucher (Tudatos Vásárlók Egyesülete) veröffentlicht. Die Ergebnisse sind enttäuschend – 112 Produkte erfüllten die vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen nicht.
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Gefährliches Babyspielzeug von Temu und Shein
Das größte Risiko bei den Babyspielzeugen waren schlecht gekennzeichnete Kleinteile, die sich leicht ablösen konnten und für Kinder unter drei Jahren eine ernsthafte Erstickungsgefahr darstellten. Ein Ballset war gefährlich laut, einige Spielzeuge enthielten Formaldehyd in unzulässigen Mengen und mehrere weiche Stoffartikel überschritten die sicheren Grenzwerte um ein Vielfaches.
Fast alle Spielzeuge wiesen fehlerhafte oder fehlende Etiketten auf, und viele sahen den im Inland verkauften sicheren Gegenstücken irreführend ähnlich, obwohl sie weitaus geringere Sicherheitsstandards aufwiesen.

Feuergefährliche Ladegeräte
Die USB-Ladegeräte schnitten noch schlechter ab: Von 54 getesteten Geräten entsprachen 52 nicht den EU-Vorschriften. Die Probleme reichten von Überhitzung und unzureichendem Isolationsabstand bis hin zu Verformungen, Brüchen und irreführender Kennzeichnung. Die Association of Conscious Consumers warnt, dass Sie zwar technisch gesehen Ladegeräte von Temu und Shein kaufen können, diese aber ein echtes Brandrisiko darstellen und ein ernstes Sicherheitsrisiko sind.
Krebserregender Schmuck
Schmuck hat eine bessere Bilanz vorzuweisen: 49 von 54 bestanden die Tests und entsprachen den EU-Normen. Fünf Stücke enthielten jedoch alarmierend hohe Werte an giftigen Schwermetallen wie Cadmium und Blei. Zwei Shein-Halsketten zum Beispiel überschritten den zulässigen Cadmium-Grenzwert um das 8.500-fache – ein hochgradig krebserregender Stoff.

Vorsicht vor Nicht-EU-Verkäufern und Online-Marktplätzen
Die Vereinigung Bewusster Verbraucher rät zur Wachsamkeit bei Online-Marktplätzen, denn “praktisch alles kann ungeprüft erscheinen”. Viele Käufer denken fälschlicherweise, dass sie bei einem “europäischen Webshop” kaufen, aber die Verkäufer und Plattformbetreiber sitzen oft außerhalb der EU, so dass es sehr schwer ist, jemanden zur Verantwortung zu ziehen, wenn etwas schief geht. Sie empfehlen, Online-Marktplätze außerhalb der EU für die hier getesteten Produktkategorien zu meiden.
Shein hat auf den gestern von azenpenzem.hu veröffentlichten Artikel geantwortet. Sie sagen, dass sie die Produkte der Verkäufer nicht kontrollieren können, aber sofort handeln, wenn sie Beschwerden erhalten. Shein hat auch eigene Tests in Auftrag gegeben, die gezeigt haben, dass nur die Hälfte der Produkte in diesen Kategorien in einem separaten, international akkreditierten Labor bestanden haben – was ihre eigenen Bedenken bestätigt.
Nur die Beschwerden der offiziellen Behörden führen zum Handeln
Die westeuropäischen Verbraucherzentralen testeten auch, was passiert, wenn ein einzelner Käufer unsichere Produkte meldet: Die Antwort war eine allgemeine Schablonenantwort. Wenn offizielle Behörden Beschwerden einreichten, wurden die Produktlisten entfernt. Allerdings blieben sehr ähnliche oder sogar identische Artikel oft weiterhin verfügbar, manchmal sogar mit denselben Bildern.
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