Die Leistungsbilanz Ungarns ist im 1. Quartal nahezu ausgeglichen

Ungarn hatte im ersten Quartal 2020 einen Leistungsbilanzüberschuss von lediglich 2 Millionen Euro, wie die von der Ungarischen Nationalbank (NBH) am Montag veröffentlichten Daten zeigen.
Der Leistungsbilanzüberschuss in Q1 ergibt sich nach einem Defizit von 779 Millionen Euro im Q4 2019 und einem Defizit von 118 Millionen Euro im Q1 2019.
Die Handelsbilanz wies im Januar-März 2020 ein Defizit im Warenhandel von 183 Millionen Euro, im Dienstleistungshandel jedoch einen Überschuss von 1,45 Milliarden Euro auf.
Das Primäreinkommen wies ein Defizit von 869 Milliarden Euro und das Sekundäreinkommen ein Defizit von 403 Millionen Euro auf.
Die Kapitalbilanz wies in Q1 einen Überschuss von 567 Millionen Euro aus, davon 571 Mio. Euro an Transfers aus der Europäischen UnionDirektinvestitionen trugen negative 1,25 Milliarden Euro bei.
Ungarns unbereinigte Netto-Außenfinanzierungskapazität – die kombinierten Salden der Leistungs- und Kapitalbilanz 1 erreichten 569 Millionen Euro in Q1, verglichen mit einer Netto-Außenfinanzierungskapazität von 536 Millionen Euro in Q4 2019 und 207 Millionen Euro in Q1 2019.
Unbereinigte Daten zeigen, dass die Finanzbilanz ein Defizit von 317 Millionen Euro in Q1 aufwies Direktinvestitionen wie erwähnt zeigten ein Defizit von 1,25 Milliarden Euro aber Portfolioinvestitionen hatten einen Überschuss von 2,83 Milliarden Euro Andere Investitionen stiegen um 1,09 Milliarden Euro aber die Reserveaktiva sanken in Q1 um 2,85 Milliarden Euro.
Ungarns Nettoauslandsverschuldung ohne ausländische Direktinvestitionen belief sich Ende März auf 9,1 Milliarden Euro, gegenüber 11,7 Milliarden Euro Ende Dezember und ebenfalls gegenüber 12,1 Milliarden Euro im März 2019.
Die Nettoauslandsverschuldung betrug in den vier Quartalen bis Ende Q1 umgerechnet 6,3 Prozent des BIP.
Die Bruttoauslandsverschuldung lag bei 72,0 Milliarden Euro, ein Rückgang gegenüber 75,5 Milliarden Euro im Q4 und ein Rückgang gegenüber 77,1 Milliarden Euro im Q1 2019.

