Dieses ungarische Mädchen erobert Osteuropa im Sturm
VIA Gra ist ein Musikprojekt in der Ukraine mit langer Geschichte – jetzt ist eine ihrer Sängerinnen ein ungarisches Mädchen aus Transkarpatien, der ukrainischen Region, die der ungarischen Grenze am nächsten liegt Erika Herceg ist heute praktisch aus dem Nichts eine der bekanntesten Prominenten Osteuropas, einschließlich Russlands, nicht nur als Performerin, sondern auch als Model, mit Shootings im ukrainischen und russischen Playboy sowie in Maxim-Magazinen, sagte sie Index Über ihre Erfahrungen.
Erika Herceg wurde 1988 in einem kleinen Dorf in der noch immer UdSSR geboren, da beide Eltern gesundheitlich angeschlagen waren, musste sie sich um ihren jüngeren Bruder kümmern und im Haushalt mithelfen, in der Schule machte sie sich gut, hatte aber Probleme, sich ihren wohlhabenderen Altersgenossen anzupassen:
“Ich war in der Grundschule niemand so sympathisch, ich war ein bisschen daneben, an der Realschule änderte sich das nicht, da sich meine Eltern keine materiellen Güter wie teure Kleidung, Make-up, Kosmetik, Taschengeld leisten konnten, so dass ich auch dort nicht viele Freunde fand”
Doch hier erkannte ihr Musiklehrer, dass sie Potenzial hatte, schickte sie zu Gesangswettbewerben und drängte sie, eine Musikschule zu besuchen, was sie nicht konnte, da sie keine Instrumente spielte.
“Wir hätten uns einen Synth kaufen können, aber Papa wollte dafür kein Geld verschwendenIch weiß, ich sollte nicht so empfinden, aber das tut immer noch weh”
Nach ihren College-Jahren in Berehowe (Beregszász) landete sie schließlich in Kiew, der Hauptstadt, hier geschah ihre “Transformation”: Sie änderte ihren Lebensstil, verlor 30 kg und gab ihre Ersparnisse für Brustimplantate aus, Photoshoots im Playboy folgten, ebenso wie der Ruf nach neuen Solisten in VIA Gra, einer Gruppe bestehend aus drei Sängern, die sich im Wechsel wechselten VIA Gra Castings ähneln gehypten Talentshows, so dass es genau die richtige Gelegenheit für Erikas Aufstieg zum Ruhm im Jahr 2013 war.
Sie machte sich jedoch keine großen Hoffnungen, sprach kein Russisch und hatte einen starken ungarischen Akzent. Aber am Ende war es ihr zu verdanken, dass sie das Casting gewann, während die beiden ukrainischen Mädchen neben ihr liefen.
“Sie änderten unser Lied im letzten Moment in Stop! Stop! Stop! ich sprach kein Russisch, kannte den Text nicht, es war unmöglich, dass ich es mir sofort merken würde Ich schrieb Gedichte, im Ungarischunterricht schnitt ich gut ab, also war ich mir sicher, dass ich nicht wie “la-la-la” gehen würde. Also improvisierte ich: Ich fing an, auf Ungarisch zu singen, und es reimte sich sogar! Ich ging ein Risiko ein und es funktionierte.”
Drei Tage nach dem Finalsieg traten sie bereits in Dubai auf, 2014 wurden sie bei einer Gala des Russischen Rundfunks als “Song des Jahres” ausgezeichnet, zahlreiche weitere Lieder erhielten Goldene Gramophone, neben den postsowjetischen Staaten spielten sie in Spanien, Österreich und der Schweiz.
“Wo ich auch hingehe, falls Russen mich erkennen sollten Aber das macht mich nicht zum Star, ich bin kein Sänger, ich bin kein Beyoncé Ich habe eine mittelmäßige Stimme, und ich betrachte mich als Performer Außerdem läuft mein Vertrag bald aus, und wer weiß, ob er verlängert wird So oder so ist das ein wichtiger Eckpfeiler für mich, und
Ich bin Gott dankbar für alles, was ich erreicht habe, wenn ich nicht geglaubt hätte, dass mir jemand von oben hilft, wäre ich nie dort angekommen, wo ich heute bin.”
Übersetzt von David Baqais