Erstaunlich: Lange verschollene Pläne der Kettenbrücke in Budapest wurden gefunden

Das Ungarische Technik- und Verkehrsmuseum hat eine sensationelle Entdeckung gemacht: Die Einrichtung hat die lange verschollenen 185 Jahre alten Konstruktionszeichnungen der Kettenbrücke identifiziert.

Diese Dokumente bieten einen einzigartigen Einblick in den Bau von Ungarns erster permanenter Brücke über die Donau und werfen ein neues Licht auf die Arbeit des schottischen Ingenieurs Adam Clark.

Verschollene Zeichnungen der Kettenbrücke wurden gefunden

Die 25 handgezeichneten Blätter wurden während des Baus der Brücke erstellt, der 1839 begann, und waren mehr als anderthalb Jahrhunderte lang verschollen. Die Pläne enthüllen nicht nur die strukturellen Details der Brücke, sondern auch den Prozess ihres Baus – einschließlich des Zeitplans für die Pfahlarbeiten und Darstellungen der auf der Baustelle verwendeten Maschinen und Geräte, schreibt das Ungarische Technik- und Verkehrsmuseum in einem Facebook-Post.

Eine besonders faszinierende Zeichnung zeigt, dass Clark ursprünglich vier Ketten auf jeder Seite der Brücke geplant hatte, obwohl die endgültige Version mit nur zwei Ketten gebaut wurde.

Die seltenen technischen Zeichnungen wurden erstmals an Bord des Kossuth-Museumsschiffs enthüllt, wo Domonkos Schneller, Generaldirektor des Museums, betonte, dass diese Dokumente als unschätzbare Quellen für die wissenschaftliche Rekonstruktion der Baugeschichte der Kettenbrücke dienen könnten.

Die Pläne werden für die Öffentlichkeit sichtbar sein

Besucher können Kopien der Zeichnungen zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember in der Technischen Studiensammlung besichtigen, wenn sie sich vorher über den Forschungsdienst des Museums anmelden.

Die Kettenbrücke wurde nach den Entwürfen von William Tierney Clark und unter der Aufsicht von Adam Clark gebaut. Der Grundstein wurde 1842 gelegt, und die Brücke wurde im November 1849 als eine der fortschrittlichsten Ingenieurleistungen ihrer Zeit eingeweiht. Clark blieb nach der Fertigstellung des Projekts in Ungarn und leitete anschließend den Bau des Budaer Burgtunnels.

Die Arbeiten am Tunnel begannen im Februar 1853, und am 25. Oktober desselben Jahres trafen sich die von beiden Seiten arbeitenden Grabungsteams tief unter dem Burgberg. Etwa zweihundert Arbeiter arbeiteten Tag und Nacht und verbrauchten Hunderte von Zentnern Schießpulver. Die Wände und die Decke waren mit Millionen von winzigen Kacheln bedeckt, was die zeitgenössische Presse dazu veranlasste, es “das größte Badezimmer der Welt” zu nennen.

Zusammen wurden die Kettenbrücke und der Burgtunnel zur symbolischen Achse der ungarischen Hauptstadt. Der Adam-Clark-Platz – markiert durch den Null-Kilometer-Stein am Brückenkopf – ist bis heute der Ausgangspunkt des Straßennetzes von Budapest.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *