Geopolitik und Machtverschiebungen: Experten diskutieren transatlantische Beziehungen auf NKE-Konferenz

Eine Konferenz mit dem Titel “Transatlantische Beziehungen und geopolitischer Wettbewerb in Mitteleuropa“ wurde in englischer Sprache vom John-Lukacs-Institut am 21. Mai im Zrínyi-Saal der Nationalen Universität für den öffentlichen Dienst (NKE) organisiert.
Die Gäste wurden zunächst vom Moderator der Veranstaltung, Gábor Csizmazia, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts, begrüßt. Danach sprach Pier Paolo Pigozzi, der internationale Vizerektor des NKE, zu den Anwesenden. Er wies darauf hin, dass das NKE eine Universität der Zusammenarbeit ist und als solche über ein breites Netzwerk von Verbindungen nach Übersee verfügt.

Die Dozenten, Forscher und Studenten der Universität suchen nach wissenschaftlichen und praktischen Antworten auf die Herausforderungen von heute. Der Vizerektor berichtete ausführlich über die Programme, die unter dem Banner der Internationalisierung durchgeführt werden (Ludovika Scholars, Ludovika Fellowship Program) und die damit verbundenen Stipendienmöglichkeiten. Er fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und der akademischen Sphäre ein nationales Interesse ist, zu dem NKE durch seine Verbindungen nach Übersee mit Stolz beiträgt.

Der erste Teil des Fachforums stand unter dem Titel “Die wichtigsten Herausforderungen der transatlantischen Beziehungen” und wurde von Balázs Tárnok, dem für Forschung zuständigen Direktor des John Lukacs Instituts, moderiert. Der Eröffnungsvortrag wurde von Michael C. Desch, dem Direktor des International Security Institute an der Universität von Notre Dame, gehalten.

Zunächst erinnerte er sich daran, wann und wie er zum ersten Mal auf den Namen John Lukacs gestoßen war. In seinem Vortrag zog er Parallelen zwischen der aktuellen geopolitischen Lage und antiken Ereignissen – insbesondere dem Aufstieg und Fall Athens – auf der Grundlage des Werks des griechischen Historikers Thukydides, “Der Peloponnesische Krieg”. Es wurde erwähnt, dass Harvard-Professor Graham Allison den folgenden Gedanken aus Thukydides’ “Geschichte des Peloponnesischen Krieges” hervorhob: “Was den Krieg unvermeidlich machte, war das Wachstum der athenischen Macht und die Angst, die dies in Sparta auslöste.”

Der Direktor erinnerte daran, dass Allison daraus den Schluss zog, dass das Risiko eines Konflikts erheblich steigt, wenn eine aufstrebende Macht (z.B. China) eine bestehende dominante Macht (z.B. die Vereinigten Staaten) herausfordert. Michael C. Desch sprach auch darüber, dass Thukydides von vielen als ein früher Vorläufer der realistischen Theorie der internationalen Beziehungen angesehen wird. Dem Realismus zufolge sind die wichtigsten Triebkräfte der internationalen Politik die Machtverhältnisse, das Streben nach Macht und das anarchische internationale System.

Im Anschluss an die Konferenz fanden mehrere Podiumsdiskussionen über die Entwicklung der geopolitischen Machtverhältnisse statt. Einen ausführlichen Bericht darüber können Sie auf Ungarisch auf dem Portal ludovika.hu lesen.


