Großer Ausbau beginnt auf der Autobahn Budapest-Wien – erschwinglichere Vignetten für Betroffene

Am 1. September haben die Bauarbeiten für den Ausbau der Hauptfahrbahn der Autobahn M1 begonnen. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung des Ministeriums für Bau und Verkehr (ÉKM) und der MKIF Hungarian Concessions Infrastructure Development Plc hervor, die am Dienstag über MTI veröffentlicht wurde.
Ungarns größter Autobahnausbau
Beamte betonten, dass unter der Aufsicht und mit Unterstützung des ÉKM der größte Autobahnausbau Ungarns nun in Angriff genommen wird. Die Bauarbeiten beginnen mit der Beseitigung der Vegetation auf dem Mittelstreifen und dem Bau von Anschlussstellen, obwohl die Vorarbeiten bereits seit letztem Herbst laufen.
Die M1 wird auf einer Länge von 78 Kilometern zwischen der Ringstraße M0 und dem Rastplatz Concó bei Kilometer 94 auf 2×3 Fahrspuren erweitert. Zusätzlich werden auf jeder Seite so genannte intelligente Pannenstreifen eingerichtet, die bei Unfällen, Baustellen oder hohem Verkehrsaufkommen geöffnet werden können, so dass zwischen Budapest und Győr bis zu 2×4 Fahrspuren zur Verfügung stehen, heißt es in der Erklärung.

Gemäß dem Konzessionsvertrag mit dem ungarischen Staat soll der Abschnitt zwischen der M0 und Bicske bis zum 31. August 2028 fertiggestellt werden, der Abschnitt bis zum Rastplatz Concó bis zum 31. August 2029. Obwohl die Autobahn auch zwischen dem Rastplatz Concó und Hegyeshalom ausgebaut wird, beginnen die Arbeiten an diesem Abschnitt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Während des gesamten Projekts werden Fahrbahnsperrungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass zwei Fahrspuren in jeder Richtung offen bleiben.
Website verfügbar in 13 Sprachen
Um Autofahrern genaue Informationen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, hat MKIF Plc am Dienstag eine spezielle Website über den Ausbau der M1 eingerichtet. Die Seite enthält alle verkehrsrelevanten Updates, wie z.B. die Sperrung von Autobahnkreuzen und Raststätten, aktuelle Umleitungen mit Karten, Notfallmaßnahmen und Verkehrsregeln in Echtzeit.
Die ständig aktualisierte Website ist in 13 Sprachen verfügbar: Ungarisch, Slowakisch, Ukrainisch, Rumänisch, Serbisch, Kroatisch, Slowenisch, Polnisch, Türkisch, Bulgarisch, Englisch, Deutsch und Russisch. Die Website ist zugänglich, wenn Sie HIER klicken.
Eine Animation, die die Entwicklung von der aktuellen Verkehrskonfiguration zum endgültigen erweiterten Layout zeigt, finden Sie hier:
Umfassende Entwicklung
Beamte betonten, dass der Ausbau der M1 mehr umfasst als nur neue Fahrspuren. Es handelt sich um eine umfassende Entwicklung auf Systemebene. Zweiundsiebzig bestehende Über- und Unterführungen werden umgebaut, um den neuen strukturellen Standards zu entsprechen, da die verbreiterte Fahrbahn nicht unter oder über die derzeitigen Strukturen passen würde.
Darüber hinaus werden elf Anschlussstellen modernisiert und vier neue, niveaugleiche Anschlussstellen gebaut. Sechs große Raststätten werden komplett umgebaut, während andere erweitert und modernisiert werden. Es werden rund 300 neue LKW-Parkplätze geschaffen und die Rastanlagen familienfreundlich ausgebaut.
Die Technikzentren in Bicske und Komárom werden modernisiert und erweitert. Sieben niveaufreie Kreuzungen werden in moderne Kreisverkehre umgewandelt. Es werden neue Entwässerungs- und Wasserrückhaltesysteme installiert. Die Länge und Höhe der Lärmschutzwände wird ebenfalls erheblich vergrößert, heißt es in der Erklärung weiter.
Finanzierung: Darlehen und Eigenmittel
Der Ausbau der M1 wird im Rahmen des Konzessionsvertrags mit dem ungarischen Staat und in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bau und Verkehr durch eine Kombination aus Krediten und Eigenmitteln der MKIF finanziert.
Es handelt sich um den größten Autobahnausbau seit Jahrzehnten und ist Teil eines zehnjährigen Entwicklungsprogramms. Zwischen 2025 und 2034 plant die Konzessionsgesellschaft, die Autobahnen M7 und M3 um weitere 299 Kilometer zu erweitern und 279 Kilometer neue Schnellstraßen zu bauen.
Minister János Lázár: Neue Vignette kommt
Bau- und Verkehrsminister János Lázár trat am Montagabend in der ATV-Sendung ‘Egyenes Beszéd’ (Straight Talk) auf, wo er über verschiedene Infrastrukturprojekte sprach, darunter auch über den Umbau der M1, der an diesem Tag begann. Er kündigte an, dass die Anwohner der M1, die Budapest mit der österreichischen Grenze verbindet, ab 2026 eine ermäßigte Jahresvignette für nur 15.000 Forint (38 EUR) erwerben können.
Er wies darauf hin, dass ein umfangreiches Verkehrsmanagement geplant ist, um schwere Staus zu vermeiden, und betonte, dass die Erweiterung angesichts der derzeitigen Überlastung der Autobahn von entscheidender Bedeutung ist. Gegenwärtig kostet eine nationale Jahresvignette knapp 60.000 Forint (151 Euro). Lázár nannte weder das genaue Gebiet, das für die ermäßigte Vignette in Frage kommt, noch welche Unterlagen dafür erforderlich sein werden.
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