Hunde könnten vor 14.000 Jahren der beste Freund des Menschen gewesen sein

Fußabdrücke und Pfotenabdrücke, die tief in einer Höhle in Italien entdeckt wurden, deuten darauf hin, dass die Bindung zwischen Menschen und Hunden vor mehreren Jahrtausenden genauso eng war, wie sie es heute ist. Dies ist der früheste direkte Beweis für das Zusammenleben von domestizierten Hunden mit Menschen.

Es wird oft gesagt, dass Hunde die besten Freunde des Menschen sind, und es scheint, dass dies auch schon vor mehr als zehntausend Jahren der Fall war. Forscher, die die Grotte Grotta della Bàsura im Nordwesten Italiens erforschten, haben menschliche Fußabdrücke entdeckt, die sich mit den Pfotenabdrücken von Hunden überschnitten. Dies wirft ein neues Licht auf die Ursprünge der Verbindung zwischen Menschen und diesen Tieren, berichtet IFLScience.

Die 14.400 Jahre alten Abdrücke sind möglicherweise der weltweit älteste direkte Beweis dafür, dass Menschen seit prähistorischen Zeiten mit domestizierten Hunden zusammengelebt haben. Die Entdeckung ist besonders bedeutsam, da sie nicht nur die Anwesenheit von Hunden bestätigt, sondern auch einen Einblick in gemeinsame Aktivitäten gibt.

Beweise für einen großen Hund

In der Höhle wurden insgesamt 25 Pfotenabdrücke von Caniden gefunden, von denen sich viele mit menschlichen Fußabdrücken überschneiden. Diese Überschneidungen sind ein klarer Beweis dafür, dass Menschen und ihre vierbeinigen Begleiter das Höhlensystem gemeinsam erkundet haben.

Die Analyse der Abdrücke deutet auf ein einzelnes, großes Individuum hin: ein erwachsener Hund mit einem Gewicht von etwa 40 Kilogramm, einer Schulterhöhe von etwa 70 Zentimetern und einer Körperlänge von etwa 108 Zentimetern, der dem Weg der Menschen dicht gefolgt ist.

Die Forscher können nicht mit Sicherheit sagen, ob sein Aussehen eher dem eines Wolfs oder einer modernen Hunderasse entsprach, aber angesichts seiner engen Beziehung zum Menschen wird er als der früheste bekannte domestizierte Hund angesehen.

Frühere Beweise für die Domestizierung

Vor dieser Entdeckung stammten die ältesten bekannten Beweise für eine Domestizierung aus der Fundstätte Bonn-Oberkassel in Deutschland, wo die Knochen eines hundeähnlichen Tieres neben zwei Menschen gefunden wurden, die vor 14.200 Jahren gestorben waren.

Obwohl genetische Studien darauf hindeuten, dass der Domestizierungsprozess bereits vor 40.000 Jahren begonnen haben könnte, liefern die Funde aus der Grotta della Bàsura die ersten tatsächlichen physischen Spuren, die die Jahrtausende währende Zusammenarbeit zwischen Menschen und ihren ständigen Begleitern direkt belegen.

Hunde boten ständigen Schutz

Den Forschern zufolge begleitete der Hund, dessen Pfotenabdrücke gefunden wurden, wahrscheinlich die menschliche Gruppe auf ihrem Weg tief in die Höhle und leistete unschätzbare Hilfe bei der Navigation in dem dunklen, unbekannten unterirdischen Raum.

Fossile Funde aus der Umgebung deuten darauf hin, dass Bären in der Region einst sehr zahlreich waren, was bedeutet, dass die Anwesenheit eines großen Hundes den Menschen erheblichen Schutz geboten hätte. Dies wäre besonders wichtig gewesen, wenn man bedenkt, dass einige der Fußabdrücke von Kindern stammten, die einer größeren Gefahr ausgesetzt waren.

All dies deutet darauf hin, dass selbst im späten Pleistozän Hunde den Menschen als zuverlässige Begleiter dienten: Sie halfen ihnen bei der Erkundung gefährlicher Umgebungen und boten wahrscheinlich Schutz vor Raubtieren.

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